Tag: Verkehr (page 2 of 5)

Der klimaschädlichste Spaceporno der Welt: Milliardäre im Weltall

1961: Juri Gagarin fliegt als erster Mensch ins Weltall
2021: Milliardäre fliegen mit hinterzogenen Steuergeldern in Phallussymbolen in das Weltall und behaupten sie würden das „für den Klimaschutz“ tun.

Ich hab den „Klimaschutz“ einfach mal nachgerechnet. Ergebnis: 10 Minuten Spaceporno produzieren auf die Rakete gerechnet circa 200 Tonnen CO2 (Die Schätzungen reichen bis 300 Tonnen CO2). Das durch 5 Passagiere geteilt ergibt 50 Tonnen CO2 oder fünfmal Frankfurt Sydney. Für wohlgemerkt 10 Minuten, in denen man die Erde von oben sehen kann und sieht „wie schön und verletzlich die ist“ und erkennt „dass wir sie wirklich dringend schützen müssen!!“

Eine Stunde HD-Porno auf dem Laptop verursacht dagegen 15 Gramm C02. 10 Gramm CO2 für den Laptop und 5 Gramm CO2 für den Serverbetrieb und Datenübertragung.

Das heißt man könnte statt 10 Minuten Spaceporno 304 Jahre HD-Porno schauen um auf dieselbe Emissionsmenge zu kommen. Und ich sag mal: Selbst ein hundertstel der Zeit, also 3 Jahre kann als eine echte Herausforderung angesehen werden.

Die Logik der Spaceporno-Klimaschützer ist übrigens: Sie würden mit ihren Spacepornos Fliegen effizienter machen und grünen Wasserstoff vorantreiben. Und, natürlich, das ist etwas, für das der „normale“ Flugverkehr ja gar keinen Anreiz bietet. Dafür muss man natürlich Weltraumtourismus entwickeln, der rein zufällig so 250.000 € pro Flug kostet und wenn man ehrlich ist einfach die teuerste Achterbahn der Welt für reiche Egoisten wird.

Dazu passt, dass derzeit daran gearbeitet wird, die wahnsinnig treibstoffintensiven Überschallflüge wieder aufzulegen. Zudem fliegt Buchhändler Bezos zwar mit Wasserstoff – aber aus ungeklärten Quellen – und Gesichtshupe Branson schlicht mit üblem konventionellem Treibstoff.

Während also selbst den letzten CDU-Funktionären allmählich klar wird, dass es hier unten mit Klimwandel doch recht ungemütlich werden könnten, denken ein paar priviligierte ********* (persönliche Lieblingsbeleidigung einfüllen) „FCK Earth! Was soll ich mit meinen durch eine Heerschaar von Steueranwälten sonst machen als die Erde mutwillig zu zerstören?“

Und man muss sagen: Natürlich. Was sollte man mit all dem Geld sonst machen? Etwa echten Klimaschutz? An andere denken? Eine selbstverständlich komplett absurde Vorstellung für reiche Egoisten.

In diesem Sinne: Das Problem ist nicht, dass die Milliardäre ins All fliegen. Das Problem ist, dass sie zurückkommen.

……..

Glaub nix ohne seriöse Quellen!

https://www.swr.de/swraktuell/radio/im-gespraech-podcast-100.html

https://www.theguardian.com/science/2021/jul/19/billionaires-space-tourism-environment-emissions

https://www.co2online.de/klima-schuetzen/mobilitaet/bahn-oder-flugzeug-der-vergleich/

https://www.iea.org/commentaries/the-carbon-footprint-of-streaming-video-fact-checking-the-headlines

https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/video-streaming-art-der-datenuebertragung

Hochwasserkatastrophe: Ursachen und Folgen vs. rechtspopulistisches „Lösungsangebot“

Die Frage ist ja immer: Ist die Welt zu kompliziert, oder sind wir einfach nur zu faul ihre Komplexität zu verstehen und machen sie damit erst kompliziert?

Die Hochwasserkatastrophe zeigt eigentlich sehr schön: Die eigentlichen Probleme entstehen nicht durch komplexe Wechselwirkungen und Folgen. Es wird erst kompliziert weil zu viele Interessengruppen auf ihren egoistischen Interessen bestehen und die Politik zu bequem ist, um rechtzeitig durchzugreifen und tragfähige Lösungen zu finden.

– Niemand hat Bock bei sich nen Polder bzw. Rückhaltebecken zu bauen. Das gilt übrigens besonders länderübergreifend. Da zeigen dann die Belgier auf die Deutschen und die auf die Niederländer

– Landwirte pflügen und überdüngen bis zum letzten Meter an den Bach und zerstören so die schützende Vegetationsdecke in Ufernähe

– Waldböden werden durch intensive Forstwirtschaft verdichtet, können zu wenig Wasser aufnehmen – aber dafür kann das Wasser in den gerissenen Schneisen super abfließen und viel Boden mit sich reißen.

– Landwirte wollen (verständlicherweise) keinen giftigen Schlamm auf ihren Feldern, also auch hier kein Öffnen der Deiche um Druck abzulassen.

– Alle wollen im Grünen wohnen und durch Zersiedelung und veralteten Hochwasserschutz wird den Flüssen der Raum genommen

– Die einen wollen (angeblich) pflegeleichte Schottergärten, die anderen mehr Parkplätze oder noch eine Umgehungsstraße und auch viele Kommunen nutzen großflächig Betonchic. Folge: Wasser wird nicht gepuffert und fließt viel zu schnell ab.

– Fast alle halten Klimaschutz für wichtig, aber anfangen soll bitte meist jemand anders

– Die Politik ist zu bequem und zu ängstlich um sich mit den Interessengruppen anzulegen, schiebt auf die lange Bank und ist unentschieden. Schon wunderbar bei Corona und Laschet zu sehen: Ist der Chef unentschieden, frisst sich das durch alle Ebenen. Der Fisch stinkt vom Kopfe her…

– Die Behörden wollen im gemütlichen Tagesbetrieb nicht gestört werden.

– und die AfD? Die will zusammen mit vielen ihrer Wähler einfach richtig, richtig dumm blieben. Idiotie aus Überzeugung. Und erschwert mir ihrem unterkomplexen Schwachsinn sinnvolle aber schmerzhafte Politik.

………………

Dazu kommen noch unnötige Fehler wie z.B. das einseitige Setzen auf Digitalisierung (Haha, deutsche Behörden…) anstatt einfach SIRENEN funktionsfähig zu halten und eine viel zu lange Leitung bei Behörden aber auch Medien.

Merke: Die Definition einer modernen Katastrophe ist IMMER, das sehr viel schief gelaufen ist. Denn wissen tun wir heute eigentlich fast immer genug und früh genug.

Euer Captain Futura.

P.S. Die Unimogs auf dem Meme der AfD sind übrigens ein paar Meter weiter stecken geblieben und die Insassen mussten gerettet werden. Und normale Verbrenner? Saufen natürlich im Wasser ab. Das wurde in genug Videobeweisen ja tatsächlich ausprobiert, um es eindrücklich zu verifizieren. Im Grunde sind Elektroautos sogar fast einfacher sicher vor Wasser zu machen. Aber hey, Realität, who cares!?

Faktencheck: AfD hat keine Ahnung, wie Diesel funktionieren (nicht unter Wasser)

Wer wissen will, wer wann und wo gewarnt war. Wenig überraschend: Man wusste eigentlich rechtzeitig bescheid. Ich hab durch Zufall! (Kein Scherz) sogar lange vorher die Warnung bei Kachelmannwetter gelesen (Häufig übrigens sehr empfehlenswert) und wunderte mich dann darüber dass das alles so „überraschend“ kam…

https://www.tagesspiegel.de/politik/schwere-vorwuerfe-deutschland-wurde-praezise-gewarnt-die-buerger-aber-nicht/27433034.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Und wer für ein bisschen Hoffnung mal lesen will wie Politik komplett unpopulistisch knallharte Fehleranalyse betreiben kann: Hier ein Interview mit Baerbock. Aber gut, dass die Plagiatsaffäre so breit getreten wurde, sonst wäre noch jemandem aufgefallen, dass sie inhaltlich durchaus kompetent ist und die Dinge beim Namen nennt.
https://www.fr.de/politik/baerbock-gruene-hochwasser-katastrophe-tief-berd-unwetter-nrw-rheinland-pfalz-unwetter-politik-laschet-cdu-frankfurt-90869615.html

Armin Laschet – vom Klimawandel überrascht.

Es gibt Zitate, die altern sehr schlecht. Und es gibt Zitate, die waren schon zum Zeitpunkt ihrer Entstehung von legendärer Ignoranz. Und sind dazu noch verdammt schlecht gealtert.

„Aus irgendeinem Grund ist das Klimathema plötzlich ein weltweites Thema geworden“ hätte man vielleicht im Jahr, sagen wir 1982 erwartet. Armin Laschet hat es aber 2019 bei Anne Will gesagt. Hier der Beleg:

https://youtu.be/KD0LIyD_nI4

Nun kann sich jeder Mensch ändern. Auch Spätberufene wie Armin Laschet, die circa 30 Jahren nach dem Rest der Welt merken, dass das mit dem Klimawandel echt n Ding ist.

Nur hat Armin Laschet sich geändert?

Nein. Natürlich nicht.

– Er prügelt Autobahnen durch das Land. Oder vielmehr: Lässt prügeln

– Er behindert und verhindert den Windkraftausbau in NRW. Gerade noch einmal gesetzlich verschärft.

– Er findet ein Tempolimit „unlogisch“ (wie auch immer er zu dem Ergebnis kommt)

– Er will im Wahlprogramm der Unionsparteien die Wirtschaft „entfesseln“ (das steht ernsthaft als erster Punkt einer nachhaltigen Wirtschaft!) und irgendwie bis 2045 klimaneutral werden.

Wenn es um Klimaschutz geht, wirft Würfelarmin immer irgendwas mit Technologie, Innovation und Wasserstoff in den Raum. Denn WASSERSTOFF klingt so geil nach dem Stoff aus dem coole Illusionen sind. Egal welches Problem: Wasserstoff ist die Antwort! Zahlen dagegen nicht. Zahlen sind böse. Daher sucht man im Unions-Wahlprogramm auch umsonst nach wirklichen Plänen oder gar Vorgaben.

Es bleibt gewohnt wolkig bei der Union. Wie beim Swingerclub gilt bei der Union im Klimaschutz stets: Alles kann. Nichts muss.

Und es stimmt ja, weder Hitzewelle und Brände in Kanada / Kalifornien, noch Starkregen in der Eifel können direkt auf den Klimawandel zurückgeführt werden.

Sie werden nur wahrscheinlicher. VIEL wahrscheinlicher. 150mal heute und bald bis zu 1.000 mal wahrscheinlicher.

Und Starkregen und Hitzewelle hängen sogar zusammen. Normalerweise sorgt ein stabiler Jetstream in großen Höhen dafür, dass ständig neues Wetter herangetragen wird. Der Jetstream ist eine Art Wellenband aus Westwinden das auf der Nordhalbkugel um den Erdball geht und wie ein Fluss ständig vor sich hin määandriert. Dabei trägt der Jetstream mal ein Hoch, mal ein Tief heran und das Wetter ändert sich stetig.

Nur hat sich der Jetstream durch den Klimawandel abgeschwächt, wird langsamer und bildet sozusagen größere Buchten, in denen sich Extremwetter dann viel besser und länger halten.

Und dann regnet und regnet und regnet es. Weil das Wetter bleibt und bleibt und bleibt. Und am anderen Ende der Welt steht die Hitze. Und steht und steht.

Alles hängt zusammen. Da staunt der Fachmann und der Armin wundert sich.
……

Daher: Wenn der überraschte Armin dann demnächst im Hochwassergebiet in Gummistiefeln gesichtet wird möge man ihn daran erinnern, dass er an diesem Hochwasser mittelbar mitschuldig ist und das es mit seiner Politik noch viel, viel schlimmer werden wird.

Denn das Klimathema ist vielleicht das wichtigste Thema unserer Zeit und Armin Laschet hat keine Antworten, es ist ihm ja überhaupt erst 2019 aufgefallen. Aber ist ganz stolz, dass er die Bundeswehr schicken kann und die da jetzt also einen wichtigen Beitrag leisten….toll Armin. Ganz toll!

Und jetzt geh weiterwürfeln und Hubschrauberfliegen und lass mal Profis ran, okay? Denn ganz ehrlich: Es sterben heute schon Menschen und es werden noch viele, viele mehr sterben wenn wir den Klimawandel nicht endlich mit allem, was wir haben stoppen.

Mein volles Beileid gilt daher den Opfern und mögen wir zusammen weitere verhindern, selbst wenn die Politik versagt.

……….

Die Quellen:

Klicke, um auf Regierungsprogramm.pdf zuzugreifen

https://taz.de/Laschets-Klimapolitik-in-NRW/!5780659/

https://www.klimareporter.de/erdsystem/wenn-der-jetstream-einrastet

https://www.tagesspiegel.de/wissen/extremwetter-und-klimawandel-ueber-den-wolken-aus-der-puste/22893494.html

https://www.dw.com/de/hitzwelle-kanada-usa-nordamerika-2021/a-58215152

Mit autonomen Elektroautos wird alles besser! Nicht.

Ich hab ja mal Umweltwissenschaften studiert. Das ist schon ein bisschen her und damals war das Zauberwort in den Management-Theorien für eine bessere Welt: SHARING ECONOMY! Damit wird alles besser hieß es.

Ich kann mich sehr genau daran erinnern, wie ich den Prof genervt habe, weil ich ihm da ständig widersprochen habe.

Leider hatte ich recht.

Denn natürlich ist die Grundidee an der Sharing Economy super. Mein teilt z.B. ein Auto, dass sonst 23 Stunden am Tag nur rumsteht und spart so Parkraum und Produktion von unnötigen Blechkisten.

Mein Argument war damals: Ein System, dass auf Wachstum und Besitz aufgebaut ist wird Sharing Economy nicht als Ersatz für Bestehendens nutzen. Sondern einfach on-top. Noch so oben drauf im Dienste der Bequemlichkeit. Als Kirsche auf der vergifteten Sahnetorte „Wachstum 4ever!“*

Die den Radweg blockierenden E-Roller allerorten und die wie Pilze aus dem Boden schießenden Möchtegern- „Carsharing“Systeme wie „Car4now“ oder „Mobility2You“ oder „2Lazy2Bike“ belegen das leider.**

Denn NATÜRLICH kaufen sich die Leute trotzdem noch einen neuen fetten SUV. Und einen E-Roller. Und ein E-Bike.***

Obwohl für die meisten Strecken ein stinknormales Rad am schnellsten und bequemsten gewesen wäre. Und sie hätten alleine mit den Kosten für das E-Bike sich so ein geiles normales Bike kaufen können, dass sie das E nicht mal vermisst hätten.

Der nächste Retter der verstopften Städte soll jetzt das E-Auto sein. Oder am besten das autonom fahrende E-Auto.

Aber wird es das? Ja, E-Autos sind leiser (das ist super), E-Autos retten Menschenleben, weil weniger Abgase (das ist super), E-Autos sind nach so gut wie allen Studien ökologischer, aber E-Autos transportieren genauso sinnlos eingelackte Luft durch die Gegend, wenn sie im Regelfall nur eine Person transportieren.

Und mit autonom fahrenden Autos wird es noch schlimmer. Die Idee ist: Autonom fahrende Autos können automatisiert mit engeren Abständen zueinander fahren und so Staus verhindern und auf ominöse Art und Weise die Straßen entlasten.

Das funktioniert aber nur wenn der Großteil der Autos autonom fährt. Und das wird sehr lange dauern. Bis dahin machen autonome Autos Autofahren NOCH bequemer. Und ÖPNV noch unverlockender.

Und was wird denn in der Realität passieren? Nun. Die Kirsche auf der Sahnetorte von „Wachstum 4ever“ natürlich. Die Leute werden zum Beispiel auf der Party ein Bier zuviel trinken. Und dann nicht die Sbahn nehmen. Sondern in sein Smartphone lallen „K. I. T. T. Ich brauche dich!“

Und dann fährt das autonome Auto einmal leer durch die Stadt. Und natürlich ist das kein kleines Auto. Sondern ein fetter, autonomer Elektro-Bus-SUV, der dann als Statussymbol bei der Party vorfährt. Die Flügeltüren fahren hoch und man torkelt mit einem „Wegbier!“ und „Haha“ rein.
………..

Daher nochmal für alle zum Mitschreiben: Die Antwort auf verstopfte lebensfeindliche Städte sind keine Autos, E-Autos oder autonom fahrende E-Autos. Und übrigens schon gar keine Flugdrohnen, deren massenhafte Verbreitung eine urbane Hölle sondergleichen wäre. Sondern Fahrrad, ÖPNV, zu Fuß gehen und ab- und an ein Auto, wenn es sehr schnell gehen muss oder große Lasten transportiert werden müssen. Wir haben alles bereits erfunden, was wir brauchen für ein gutes Leben in der Stadt.

Und das sage ich als Mitbesitzer eines Autos. Auf dem LAND ist das ein anderes Thema. Aber eng bebaute Städte und jeder ein Auto ist und WIRD kein Zukunftsmodell.

Euer Captain Futura

P.S. Falls ihr Bock auf spannende Grafiken und ein bisschen gute Unterhaltung habt und meine Arbeit unterstützen mögt:
https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/

oder auch hier bei den pösen Amazon (aber besser im Buchhandel kaufen!)

………..

* Die weithin unbekannt, obwohl idelogisch erfolgreichste Boygroup des neoliberalen Hypes der späten 90er.

** die eigentlich mehr ÖPNV oder Radfahrt Ersatzsysteme sind. Ich meine hier ausdrücklich NICHT Cambio und co. Also die „Alten“ Carsharing-Anbieter mit festen Stationen. Das ist echtes und ernstzunehmendes Carsharing und bringt etwas.

*** Natürlich nicht alle, aber viele, denn es gibt (zum Glück) auch ein paar, die es ernst meinen mit Ökologie und Klimaschutz, aber die Mehrheit macht nun einmal, was für sie bequem ist.

………..

Zum Unterschied zwischen dem sinnvollen „echtem“ stationsbasiertem Carsharing und der „free-float“-Mogelpackung, die eher ÖPNV schädigt:

https://www.sueddeutsche.de/auto/carsharing-studie-staedte-probleme-1.4554329?fbclid=IwAR2X2fTsubbT9iPRFCHspEjZEIWYMlbooDeD0QTdGEmmn25A2rD2pfQ9a6Q

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/carsharing-studie-101.html?fbclid=IwAR3pt1tNP8funSuRidy_LkG0dj24sZ6Jf3ScEZkz5UAH7N0R9cRn9sHDLlE

https://t3n.de/news/carsharing-hype-studie-1186745/?fbclid=IwAR1uPUq0o8FumXBrI681riDS2E_sHZ_SkUzCwBFy6ZdHtIk5_XQ7oVfm87c

In Sachen autonomes Fahren:

https://www.vdv.de/position-autonome-fahrzeuge.pdfx

https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/autonomes-fahren-energie-datenmengen-vernetzung/

In Sachen Farräder / Elektroauto und co.

Klicke, um auf English_Studie.pdf zuzugreifen

https://www.spiegel.de/auto/elektroautos-tatsaechlicher-co2-ausstoss-niedriger-als-bisher-angenommen-a-01907849-ede6-4f24-8c3f-89475aadbe69

https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/nachhaltige-mobilitaet/radverkehr

Das SUV – Paradoxon

Ich glaube die Szene kennen alle, die auch nur ab- und an mit dem Rad fahren: Man quält sich so hinter den Auspuffen durch den Verkehr und wird plötzlich einem dieser monströsen, mehr als 2 Meter breiten SUVs kurz vor der roten Ampel so nah mit aufheulendem Motor überholt, dass man sich bei ausgestrecktem Arm direkt mitschleifen lassen könnte. Wenn das nicht leider potentiell tödlich wäre. Und das alles nur damit der SUV 2 Sekunden früher vor der Ampel warten kann. WEIL DAS MACHT MAN SO, UND RADFAHRER STÖREN EH NUR, ICH HABS EILIG, JETZT KOMM MIR NICHT MIT LOGIK!“

Man rollt etwas bleich an die stehenden Autos ran, klopft mit mühsamer Restfassung an die Scheibe und bevor man auch nur freundlich anmerken kann, „dass es doch schön wäre wenn nicht nur das Ego des SUV-Besitzers, sondern auch das nackte Überleben der Radfahrer und Radfahrerinnen Platz auf der Straße hätte…“ ist der Kollege in der schwarzen, übermotorisierten Sofalandschaft schon explodiert. „KAMPFRADLER! – WAS MACHEN SIE ÜBERHAUPT AUF DER STRAßE! – FRECHHEIT!“

Dabei ist es selbstverständlich völlig unerheblich, dass in den meisten Großstädten inzwischen eine Großzahl der Radwege auf der Straße verläuft, aber der Informationsstand vieler Leute am Steuer ihrer Geschosse ist halt so modern wie ihr Weltbild.

Und kaum zuhause wird dann natürlich in jedem Forum rumgeopfert, wie die Autofahrer immer weiter aus den Städten verdrängt werden, obwohl die doch mit IHREN STEUERN die Verkehrwege bezahlen und über angebliche Kampfradler allerorten geätzt.

Nun gibt es natürlich auch unter Radlern Idioten, denn Idioten kommen auf und in jedem Verkehrsträger. Aber es ist halt der Unterschied zwischen nervig oder potentiell tödlich ob dieser Idiot auf einem Fahrrad oder einen 400 PS Geschoss sitzt. Und die Regel ist mit dem gesetzlichen Mindestabstand von 1,5 Metern eigentlich eindeutig.

Leider zeigen Untersuchungen und Testfahrten, dass bis heute ein ordentlicher Teil der Automibilisten das mit den 1,5 Metern immer noch nicht verinnerlicht hat. In mehr als der Hälfte der Fälle wird der Abstand NICHT eingehalten. Das ist besonders bei den breiten SUVs so und partiell noch häufiger bei LKWs und Bussen.

Besondern schlimm in diesem Fall die „Schutzstreifen“ – die viel bieten aber eben keinen Schutz und geradezu dazu verleiten beim Überholen einfach in der Spur zu bleiben, denn da ist ja eine Streifen aufgemalt!

Die genauen Zahlen hier:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/studie-bestaetigt-tagesspiegel-radmesser-radfahrer-werden-meist-zu-eng-ueberholt/24232800.html

https://www.tagesspiegel.de/berlin/studie-bestaetigt-tagesspiegel-radmesser-radfahrer-werden-meist-zu-eng-ueberholt/24232800.html

Daher: Gute geschützte Infrastruktur für Radfahrer und Radfahrerinnen, die automatisch für die Einhaltung des Mindestabstand sorgt, ist mehr als überfällig! Es gibt keine Alternative.

Sonja Pimenta ist einer meiner Patreons und unterstützt mit einem kleinen Monatsbeitrag meine Arbeit und hat diese Idee für die Grafik eingebracht. Einen riesigen Dank für beides! Wenn ihr Lust habt Patreon von mir zu werden, kriegt ihr auch mindestens eine Grafik und immer wieder kleine Überraschungen. Und der Beitrag ist wirklich sehr, sehr klein
https://www.patreon.com/user?u=32965554

Danke und eine schöne Woche! Und passt auf euch auf!

Hamburg: Teuer ausgebaggertes Tor zu Containerwelt.

Ich hab bei diesem wunderbaren Herbstwetter mehr aus Versehen wildromantische Fotos an der Elbe geschossen, mit denen man jetzt so wunderbar einen „Hamburg, Tor zur Welt“ Post machen könnte.

Könnte. Aber mach ich natürlich nicht. Denn der Hamburger Hafen hat etwas zu feiern: Die NEUNTE Elbvertiefung ist abgeschlossen. Jetzt können Schiffe mit 13,5 Meter und tideabhängig bis 14,5 Metern die Elbe passieren. Für schnuckelige 800 Millionen. Man hat also eine Elbphilharmonie in der Elbe versenkt, wenn man so will.

Und sieht das so in der Abendsonne nicht immer noch verdammt romantisch aus? Aber ist es natürlich nicht im Mindesten. Denn auch wenn die Elbe mich seit meiner Kindheit immer wieder beeindruckt und sie immer noch wunderschöne Ecken hat, wie z.B. das Hohe Elbufer zwischen Geesthacht und Lauenburg, natürlich das Elbsandsteingebirge, die wunderschönen Strände bei Hamburg und Stade – Es ist leider nicht zu übersehen, dass der Fluss leidet. Immer weiter und weiter wird die Elbe ausgebaggert, weil auch die Seelenverkäufer immer größer und größer werden. Und auch die Seeleute auf den Schiffe haben viel, aber eine gut(bezahlte) Zeit eher nicht.

Die Folgen des massiven Ausbaggerns sind Kosten von jetzt schon 150 Mio Euro im Jahr, die von Jahr zu Jahr steigen. Denn durch die vom Ausbaggern steileren Hänge rutscht immer mehr und mehr Sediment nach. Das zudem teuer entsorgt werden muss. Wer, wie ich durch den Hafen fährt kann sie überall sehen, die zunehmend verzweifelten Versuche Hamburgs den belasteten Elbschlick auf riesigen Halden loszuwerden.

Die Folge ist auch, dass immer weniger Sauerstoff im Fluss ist, schon jetzt lohnt das Fischen so gut wie nicht mehr, die Stinte werden weniger und weniger, die ganze Biosphähre unter Wasser leidet. Der EU hat Deutschland eigentlich versprochen seine Flüsse in einen guten ökologischen Zustand zu bringen. Aber natürlich ist das Gegenteil der Fall. Wir sind ja immer noch Deutschland. Bei uns stimmt die Öko-Show, aber das wars dann auch.

Einer der Hauptgründe dafür ist der Förderalismus. Der zu der wahnsinnigen Stilblüte führt, dass im Grunde alle Flüsse, die durch Norddeutschland laufen systematisch zerstört werden. Weil jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht.

NIEDERSACHEN hat die Ems wegen der Papenburger Meyer-Werft in eine Schlammwüste verwandelt.

BREMEN baggert die Außen- und Unterweser kaputt.

HAMBURG erledigt systematisch die Elbe.

Alles im Namen des Größenwettbwerbs der Containerriesen, bei dem man einfach mit muss.

Aber muss man? Nein. Natürlich nicht. Eigentlich hat man zusammen den Tiefwasserhafen in Wilhelmshafen gebaut. Den Jade-Weser-Port. Aber statt nun diesen in konsequenter Zusammenarbeit der Bundesländer auszubauen und alle größeren Schiffe an diesem anlanden zu lassen, ist Bremen gerade am überlegen sich herauszuziehen.

Denn die Dauerkonkurrenz zwischen den Häfen führt dazu, dass alle baggern wie verrückt und der Jade-Weser-Port Miese schreibt.

Dabei wäre eine Lösung sichtbar, wenn man es will. Man löscht die größten Pötte am Jade-Weser-Port, schickt den Teil der Hamburg oder Bremen weiterverarbeitet wird, per Feederschiff Elbe und Weser hoch. Man gibt dem Jade-Weser-Port endlich eine gute Bahnanbindung, vor allem auch mit Verbindung nach Hamburg. Man teilt sich die Kompetenzen auf. Offshore-Windindustrie, Containerverkehr, Wasserstoffindustrie – es kommt genug auf die Häfen zu.

Man könnte einen nationalen Champion als Antwort auf die tatsächliche Konkurrenz aus Rotterdam schaffen. Aber die Nordbundesländer ziehen es lieber vor öffentliche Gelder rauszublasen, um ihre Flüsse langsam totzubaggern.

Dabei stimmen die Zahlen und Prognosen hinten und vorne nicht. Hamburg rechnet mit 25 Mio Standardcontainern pro Jahr damit sich die Elbvertiefung lohnt. 2020 waren es aber nur 8,5 Mio. Kein Experte rechnet mit deutlich mehr. Ach und selbst nach dem Ausbaggern, sind die größten Schiffe schon wieder tiefer als die Elbe. Ob bei Flut oder Ebbe.

Aber man hat 600 Mio für den Jade-Weser-Port ausgegeben und 800 Mio für die Elbvertiefung. Die Ebbe in den Statskassen ist also immerhin sicher.

Das kann man natürlich alles trotzdem so machen. Ist dann halt nur wirklich, wirklich dumm. Daher hab ichs mal in zwei Grafiken gepackt.

Also: Ist der Anblick romantisch? Über Wasser schon. Unter der Wasseroberfläche? Sicher nicht.

https://www.bund-hamburg.de/service/presse/detail/news/mogelpackung-elbvertiefung-grosser-schaden-fuer-die-umwelt-wenig-nutzen-fuer-die-wirtschaft/

http://www.hamburg-fuer-die-elbe.de/

Ein Artikel der schön zeigt wie wenig die Politik dazugelernt hat. Der ist von 2012! und klingt absolut aktuell…
https://taz.de/Kampf-gegen-das-Ausbaggern/!5091128/

Über das Elbschlickproblem:
https://www.zeit.de/hamburg/2020-09/hamburger-hafen-elbvertiefung-schlick-wattenmeer-umweltschutz-klimawandel

Tür 16: Futurakalender – Wie lang wäre ein Stau aus allen Autos des Landes?

Mir fällt immer wieder auf, dass viele Menschen sich schlicht nicht vorstellen können, dass wir so etwas wie den Klimawandel wirklich verursachen können. Denn irgendwie ist da diese Wahrnehmung: Wir sind so klein, die Erde so groß. Das stimmt, aber wir sind eben auch 7,7 Milliarden Menschen und in der Gesamtheit durchaus fähig, diesen Planeten großräumig zu verändern. Als Beleg einmal diese Grafik. Ich habe pro Auto im Stau fünf Meter Länge angenommen, die Autos stünden also fast Stoßstange an Stoßstange. Leider ist Wikipedia bei den Daten teilweise stark veraltet, daher habe ich diese mit vergleichsweise aktuellen Zahlen privater Statistikanbieter ergänzt.

Interessant ist, dass China inzwischen selbst die USA überrundet hat und den derzeit mit Abstand größten Automarkt darstellt. Die Gesamtzahl ist im Grunde schon veraltet, wenn dieses Buch erscheint. Allein 2018 wurden unfassbare 24 Millionen Pkw in China verkauft und ein Stau aus allen Autos Chinas würde dreimal zum Mond reichen. In Deutschland wurden in den letzten Jahren „nur“ noch um die 3,5 Millionen Autos zugelassen. Deutschland hat aber immer noch eine rund viermal so hohe Dichte an Autos pro Einwohner wie China. Hätte die ganze Weltbevölkerung so viele Autos wie Deutschland, könnten wir alle noch einmal Gas geben und dann vermutlich das Todesurteil für das Klima unterschreiben. In der EU ist der Verkehr für fast 30 Prozent der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich, von denen 72 Prozent auf den Straßenverkehr entfallen. Vielleicht wäre es klüger, statt einen Stau bis zum Mond zu bilden mal ernsthaft Alternativen auszuprobieren.

https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/society/20190313STO31218/co2-emissionen-vonautos-zahlen-und-fakten-infografik

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/12131/umfrage/pkw-bestand-in-deutschland

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/321522/umfrage/indien-fahrzeugbestand/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/219928/umfrage/anzahl-der-pkw-in-china/

Weitere Quellen und Grafik im Buch „Grafiken für eine bessere Welt“ – https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/

Tür 15: Futurakalender – Beim Klimawandelarzt

Ein Lieblingsargument der Klimaschwurbler ist ja immer, dass „CO2 Pflanzendünger“ ist und deshalb mehr CO2 in der Atmosphäre eigentlich irgendwie voll gut ist und vielleicht ist „wärmer ja besser“?

Tatsächlich IST CO2 Pflanzendünger – so leitet man in Gewächshäuser häufig CO2 für ein schnelleres Wachstum – aber der Effekt wiegt den Klimawandel bei weitem NICHT auf und schwächt sich zunehmend ab. Denn auch Pflanzen leben nicht von Luft und Liebe alleine. Sie brauchen natürlich auch Wasser und Nährstoffe und besonders das Wasser wird durch die höhere Verdunstung und den unzuverlässigeren Regen im Zuge der Erderwärmung immer knapper. Damit ist ein weiteres Argument der Schwurbler hinfällig.
https://www.spektrum.de/news/duengung-mit-co2-funktioniert-immer-schlechter/1807079?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Damit bleibt als mutmaßlich letztes „Argument“ die ziemlich wilde Annahme, das „wärmer vielleicht besser“ wäre. Ich stell mir bei sowas immer vor wie man mit Fieber zum Arzt geht. Denn natürlich ist dieses Argument Blödsinn, wenn nicht Wahnsinn in Vollendung. Wenn sich ein System, ob nun Körper oder eben Erdkörper über zehntausende bis Millionen von Jahren auf einen bestimmten Temperaturbereich eingespielt hat, dann kann wärmer NIEMALS besser sein. Vor allem nicht, wenn diese Temperaturänderung in einem Bruchteil der natürlichen Zeiträume passiert.

Denn ja, es gab immer Warm- und Kaltzeiten, aber wir leben bereits in einer Warmzeit (bzw. Interglazial für alle, die es genau nehmen) und die Veränderungen passierten über Tausende von Jahren und nicht in Jahrzehnten. In den letzten 40 Jahren ist der atmosphärische CO2-Gehalt um rund 20 Prozent gestiegen und wenn wir nicht zügig gegensteuern, wird es katastrophale Folgen geben.

Wärmer klingt so schön nach Strandurlaub oder Karibik – es ist aber viel eher finnische Sauna auf der höchsten Stufe und wir haben die Tür abgeschlossen und den Schlüssel verloren.
.
.
Mehr gute Infos zum Klimathema aus erster Hand:
https://www.facebook.com/klimatopist

Mehr Grafiken wie diese, mit ordentlich Humor, klugen Hintergründen und Quellen und perfekt als Last-Minute-Geschenk für untern Weihnachtsbaum:

https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/

Tür 14: Futurakalender – Empörungsjahreszyklus 2020

Worüber haben wir uns 2020 empört?

Tür 13: Futurakalender – Kleinstadtzentrum

Ab Mittwoch soll nun auch der der Einzelhandel in den Lockdown. Damit ihr für das Danach vorbereitet seid, hier eine typische Einkaufsstraße aus einer Kleinstadt. So werden die Einkaufsstraßen vermutlich bald alle aussehen. Nun bin ich grundsätzlich der Ansicht, dass weniger unnötiger Konsum uns allen gut tun würde (und dem Planeten eh) leider wird sich der Konsum aber vermutlich einfach nur verlagern. Meistens zu Amazon.

Damit das nicht ganz so schlimm wird, hab ich schon im ersten Lockdown eine kleine Liste mit 200 Online-Shops gemacht, die nicht Amazon sind. Alle nur einen Klick entfernt und viele nachhaltig. Korrigiert und ergänzt vom großartigen Markus durch eine regionale Göttingen-Liste:
https://www.captain-futura.de/2020/03/17/liste-von-200x-onlineshops-die-nicht-amazon-sind/

Fühlt euch inspiriert für eigene Listen, schickt mir gerne weitere Shops!

Euer Captain Futura

P.S. Wenn ihr noch ein Weihnachtsgeschenk braucht: Alle Grafiken auch im Buch: „Grafiken für eine bessere Welt“ – https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/

Older posts Newer posts

© 2024 Captain Futura

Theme by Anders NorenUp ↑