Tag: soziale Gerechtigkeit (page 3 of 4)

Tür 18: Futurakalender – Fast Fashion, wer macht den Gewinn?

Die Adidas-Aktie ist nahe am Allzeithoch, denn der Verkauf läuft trotz Corona gut – oder wegen, weil wir alle im Homeoffice rumgammeln und da trägt man nun mal eher leger…

…wer davon aber kaum profitiert sind die Arbeiterinnen. Die haben in der Coronakrise teilweise kaum genug zu essen. Denn immer noch is gerade die globalisierte Modeindustrie und Fast-Fashion einer der schlimmsten Ausbeuter weltweit von Mensch- und Natur.

Adidas ist dabei hier nur stellvertretend für die Branche. Tatsächlich ist Adidas selber sogar im Rahmen seiner Branche halbwegs okay. Es gibt zarte Ansätze der Zustimmung zu einem überfälligen Lieferkettengesetz und man achtet zunehmend auf gewissen Mindeststandards. Dies liegt natürlich vor allem daran, das Adidas viel zu verlieren hat und es sich erlauben kann.

Denn Adidas hat 2019 einen Milliardengewinn eingefahren. Trotzdem hat es 2020 zu Beginn der Coronakrise spontan keine Miete mehr für seine Stores gezahlt und erst ein gigantischer Shitstorm hat es zum Umdenken gezwungen.

Unternehmen sehen eben nur, was sie sehen wollen oder wozu sie gezwungen werden zu sehen. Und bisher funktionieren die Lieferketten wie stille Post: Egal was am Anfang war, der am Ende weiß von nix. Und während mancher Hersteller seine Hände in Blut badet – wäscht der Rest seine Hände in Unschuld.

Daher ist ein Lieferkettengesetz mehr als überfällig. Und es steht zu hoffen, dass Altmaier und die Lobby sich nicht durchsetzen (Warum eigentlich muss ich hier beinahe wöchentlich über ein weiteres Altmaier-Lobbydesaster schreiben?) Wer dabei mithelfen möchte das nicht der nächste zahnlose Papiertiger entsteht hat hier einen Link:

https://lieferkettengesetz.de/aktuelles/

Und ansonsten wählt dieses Altmaier, der gerade die Zukunft Deutschlands ruiniert und das Sprichwort „des Wahnsinns fette Beute“ ganz neu definiert – endlich ab wenn nächstes Jahr Wahl ist.

Viel nachhaltige und bezahlbare Fashion findet ihr hier unter „Klamotten“ – meine Empfehlung für Basics „Grundstoff“: https://www.captain-futura.de/2020/03/17/liste-von-200x-onlineshops-die-nicht-amazon-sind/

Danke und schönes Wochenende und wenn ihr euch gerade mal schlecht fühlt schaut einfach eure Adidas-Sneaker an und denkt einfach daran wie es jetzt wäre Näherin in Bangladesh zu sein. Wir leben hier in Deutschland größtenteils auf der Sonnenseite des Lebens.

Euer Captain Futura

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/textilbranche-in-der-corona-pandemie-naeherinnen-hungern-17102357.html

https://fashionunited.de/nachrichten/business/indonesien-beschwerdeverfahren-gegen-adidas-eingestellt-arbeiter-leidtragende/2020050435496

https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-01/adidas-kambodscha-produktion-textilindustrie-menschenrechte-eu-kommission/seite-2

Tür 14: Futurakalender – Empörungsjahreszyklus 2020

Worüber haben wir uns 2020 empört?

Tür 13: Futurakalender – Kleinstadtzentrum

Ab Mittwoch soll nun auch der der Einzelhandel in den Lockdown. Damit ihr für das Danach vorbereitet seid, hier eine typische Einkaufsstraße aus einer Kleinstadt. So werden die Einkaufsstraßen vermutlich bald alle aussehen. Nun bin ich grundsätzlich der Ansicht, dass weniger unnötiger Konsum uns allen gut tun würde (und dem Planeten eh) leider wird sich der Konsum aber vermutlich einfach nur verlagern. Meistens zu Amazon.

Damit das nicht ganz so schlimm wird, hab ich schon im ersten Lockdown eine kleine Liste mit 200 Online-Shops gemacht, die nicht Amazon sind. Alle nur einen Klick entfernt und viele nachhaltig. Korrigiert und ergänzt vom großartigen Markus durch eine regionale Göttingen-Liste:
https://www.captain-futura.de/2020/03/17/liste-von-200x-onlineshops-die-nicht-amazon-sind/

Fühlt euch inspiriert für eigene Listen, schickt mir gerne weitere Shops!

Euer Captain Futura

P.S. Wenn ihr noch ein Weihnachtsgeschenk braucht: Alle Grafiken auch im Buch: „Grafiken für eine bessere Welt“ – https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/

Tür 12: Futurakalender – Der Markt regelt das!

Futurakalender Tag 2xNikolaus: Eine der beliebtesten Mythen der modernen Welt, man möchte fast sagen Gottheiten, ist „der Markt“ der wie von Geisterhand alles regelt. Und es stimmt. Rauchen in der Schwangerschaft z.B. ist heute weitgehend verpönt, ohne dass der Staat es verbieten musste.

Leider ist da die Auflistung schon so gut wie zu Ende. Denn wenn man ansonsten mal genauer hinschaut, könnte einem auffallen, dass vieles was unser Leben heute länger, gesünder und weniger gefährlich macht, dieser angeblich so schreckliche Verbotsstaat war. Ginge es nach dem Markt würden wir heute noch Bremsbeläge aus Asbest benutzen, Heroin als Hustensaft verkaufen (kein Scherz, hat vermutlich auch geholfen, zumindest war einem Husten damit egal), unangeschnallt besoffen Kinder zur Schule fahren und großflächig „total praktisches“ DDT verprühen.

Daher ist Vorsicht angebracht, wenn mal wieder eine Initiative der Wirtschaft überzeugt ist, dass „der Markt“ schon alles alleine regelt und man ohne den verbotenen Stoff UNMÖGLICH auskommen könnte, dass dann womöglich die Landwirtschaft zusammenbräche, wir keine Autos mehr hätten und alle nix zu essen…

Denn am Ende unterschätzen die Marktbefürworter hier den Markt (was ein interessanter Widersinn in sich ist) Denn der Markt findet natürlich Wege, den verbotenen Stoff zu ersetzen. Innovation kann der Markt. Nur an den Menschen und seine Unversehrtheit denken kann er nicht. Dem Markt ist Mensch egal. Dafür brauche es Demokratie, einen entschiedenen Staat und NGOs die Druck machen. Und dann sind am Ende staatliche Verbote und ein innovativer Markt gemeinsam Treiber für ein besseres und gesünderes Leben.

Man kann daher zusammenfassen: Wer Angst vor sinnvollen Verboten hat, ist vielleicht einfach nur denkfaul, geldgierig und ideenlos. Und Klimawandel, Artensterben, Verkehrswende? Der Weg führt über einen entschiedenen Staat und innovationsfördernde Verbote.

Tür 11: Futurakalender – Gut in Worten

Nach dem Rassismuseklat um das Champions-League Spiel zwischen Paris und Basaksehir von mir ein paar systematische Worte dazu. Der Streit tobt ja nun im Nachhinein darum, was der vierte Offizielle genau gesagt hat. Er verteidigt sich damit, dass er „Negru“ gesagt hätte, also das rumänische Wort für „schwarz“. Aber wäre das besser oder genau so eine Beleidigung und wie lässt sich das logisch einordnen?

Stellen wir uns eine abstrakte Gesellschaft vor, aus insgesamt 100 Menschen. 99 davon weiß, eine Person schwarz. Nun kommen hauptsächlich zwei Effekte zum Tragen: Unsere Differenzwahrnehmung und unsere Automatik bei der Bewertung von Gesichtern. Letztlich ist es kurz gesagt so, dass wir auf die Wahrnehmung von Unterschieden ausgelegt sind. Denn blöd gesagt: Unterschiede machen den Unterschied zwischen Leben und Tod. Dinge, die gleich bleiben sind erst einmal uninteressant, da hier ja wahrnehmbar nichts passiert. Sie können weder zum Vorteil genutzt werden, noch zum Nachteil sein. Aber wenn sich etwas verändert, oder etwas anders aussieht greift unsere Differenzwahrnehmung und sagt: „Schau hin, da ist was anders, das solltest du überprüfen“

Nun kann man in einem Meer aus 99 weißen Menschen unmöglich einen schwarzen NICHT wahrnehmen. Der äußerliche Unterschied ist zu auffällig. Es werden also Augen hängen bleiben und Köpfe drehen. Das ist zu großen Teilen ein instinktiver Prozess, der kaum abstellbar ist.

Da keiner der Weißen für die anderen eine Differenz darstellt, wird es auch keinem von diesen auffallen. Dem einen schwarzen Menschen, dagegen wird es bei 99 Weißen, die ihn als Differenz wahrnehmen STÄNDIG auffallen.

Jetzt kommt ein weiteres Problem zum Tragen: Wir finden erst einmal ohne Erfahrungswerte Menschen vertrauenswürdig, die uns ähnlich sehen. Das schleift sich mit der Zeit ab. Aber: Wir lernen (sofern wir halbwegs gesund aufwachsen) uns selbst zu trauen, trauen unser engen Familie und Freunden, bei Unvertrautem fremdeln wir dagegen auch als Erwachsene – zumindest bis eine Gewöhnung einsetzt. Das passiert aber auch in Jobgesprächen. Bei Wohnungsbesichtigungen. Bei Geschäften.

Folge wieder für 99 Weiße kaum wahrnehmbar, für den einen schwarzen Menschen dagegen STÄNDIG Teil seiner Erfahrung.

Er wird im Mittel schlechter verdienen, er bekommt schlechter eine Wohnung und ihm wird bei Geschäften nicht so sehr vertraut. Er kann sich aber natürlich über die Zeit eine persönliche Vertrauensbasis mit vielen Menschen aufbauen, bis er nicht mehr als different sondern vertraut wahrgenommen wird.

Trotzdem kann man sich vorstellen: Das kann sehr ätzend und sehr anstrengend sein.

Kommen wir damit zu den Worten. Wenn es um Mohr oder N**** geht ist die Lage eindeutig. Es sind Worte, die ursprünglich das „Fremde“ beschreiben sollten aber inzwischen durch Kolonialzeit und Nazizeit so belastet und vergiftet sind, dass ihr Verwendung nicht sinnvoll begründbar ist.

Was ist nun mit „farbig“ oder „schwarz“. Zu „farbig“ möchte ich einwenden, dass die Blue-Man-Group bei ihren Auftritten durchaus „farbig“ ist, aber normale Menschen nicht blau oder lila angemalt sondern in Schattierungen von hell bis dunkel kommen. Und wenn schon farbig, sind fast eher „weiße“ rosa bis rot (Je nach Grad des Sonnenbrandes) – mithin eigentlich farbiger. „Schwarz“ wiederum ist auch irgendwie als Sammelbegriff für alles jenseits von weiß eher unglücklich. Beide Begriffe sind aber immerhin wie analog „weiß“ – was ja letztlich genauso unexakt ist – immerhin sehr nüchtern beschreibend.

Warum können trotzdem beide Begriffe ein Problem sein?

Nun, kommen wir wieder zu unserem Beispiel. Wenn dir von einer Person am Tag gesagt wird, dass du „weiß“ bist ist das kein Problem. Wenn dir von 99 Personen am Tag mitgeteilt wird, dass du „schwarz“ bist – wird dir permanent gespiegelt, dass du „anders“ bist. Der Leidensdruck ist also ein ganz anderer. Zudem sind „schwarz“ und „weiß“ häufig Ausdruck von gedanklicher Trägheit. Es wird jemand unnötig als „schwarz“ bezeichnet, der in dieser Situation z.B. einem Bewerbungsgespräch viel klüger abzugrenzen wäre. Zum Beispiel mit: „Der Bewerber, der einen Doktor gemacht hat.“ Dies kann man sehr wahrscheinlich auch für das Champions-League-Spiel annehmen – wo der vierte Offizielle mit etwas Einfühlungsvermögen und einen Hauch Nachdenken sicher einen bessere und passendere Beschreibung der angesprochenen Person gefunden hätte. Oder vielleicht ganz drauf verzichtet. Er war also nicht aggressiv rassistisch aber quasi passiv unnötig rassistisch – indem er sich keine Gedanken über die Wirkung seiner Aussage auf den Angesprochenen gemacht hat.

Weil wir aber denkfaul sind und jederzeit klare Regeln haben wollen – die es in etwas so lebendigem und kontextabhängigem wie Sprache NIEMALS geben kann ist unsere derzeitige Lösung dieses Dilemmas die Flucht in das Wortdomino. Ein Wort nach dem anderen wird verpönt und soll aus dem Wortschatz gestrichen werden, wobei die Konstrukte irgendwie nicht glücklicher werden. Afroeuropäer z.B. stellt die Herkunft raus – und ich hatte ja immer die Hoffnung, dass wir uns in einer zukünftigen Welt endlich WENIGER über unsere Herkunft definieren. Denn Herkunft war immer eines der übelsten Einfallstore für Abgrenzung und Kriege. Zudem, woher soll ich nun wissen, ob ich wirklich eine afrikanische Herkunft annehmen kann, wo vielleicht eine indische vorliegt? Und es wird wieder einseitig bei dunkelhäutigen Personen eine fremde Herkunft angenommen obwohl wir ALLE letztlich Afroeuropäer sind (Der Mensch ist immer noch in Afrika entstanden) und z.B. ein Teil meiner entfernten Herkunft in Osteuropa liegt. Da müsste ich ja eigentlich Osteuropadeutscher heißen.

Also gehts weiter mit People of colour, was ja irgendwie auch nur „farbig“ auf englisch ist, was sich mir daher wenig erschließt und dann schließlich BPOC oder BIPoC. Also: Black-People-of-Colour bzw. Black-Indigenous-People-of-Colour. Und das heißt nun auch wieder nur Schwarz-(eingeboren)- Farbige. Aber auf englisch und abgekürzt. Das ist semantisch eigentlich auch wieder nur alter Wein in neuen Schläuchen und ich finds komisch wenn ich auf deutsch nur Dinge in einer anderen Sprache „unrassistisch“ ausdrücken kann. Da muss ich sagen verlierts mich. Das KANN nicht sein. Es muss möglich sein in meiner Sprache zu bleiben und trotzdem nicht als Rassist zu gelten. Zudem kann ein Rassist wiederum auch BiPOC als üble rassistische Beleidigung nutzen. Er muss den Kontext nur entsprechend setzen. Und wäre er dann oberflächlich „nicht rassistisch“ weil er ja das „richtige“ Wort gesagt hat. Aber bin ich rassistisch wenn ich sage, dass „schwarze“ mehr wirtschaftliche Teilhabe brauchen? Weil ich das falsche Wort nutze? Das Problem ist also nur scheinbar beseitigt.

Kommen wir daher wieder zum Ursprungsproblem. Das ist:

1. Die unnötige und undurchdachte Benutzung von Begriffen wie „schwarz“ oder „weiß“.

2. Die wirtschaftlichen Nachteile, daraus als „anders“ wahrgenommen zu werden.

Daher schließen sich für mich zwei Dinge:

1. Relevant ist der Kontext. Es gibt Kontexte in denen „schwarz“, „farbig“ oder „weiß“ Sinn macht, z.B. in Gefahrensituationen oder beim Arzt – in vielen sind sie aber ein Ausdruck gedanklicher Trägheit und mangelndem Einfühlungsvermögen. Dies können wir auch mit Begriffswechseln nicht ändern, wir machens nur komplizierter.

2. Wenn „schwarze“ / „farbige“ / BPOC endlich wirtschaftlich besser gestellt werden und in den Hierarchien aufsteigen können – dann kommen sie auch in die Position über andere mitzuentscheiden. Z.B. beim Einstellungsgespräch und dann erledigt sich das Grundproblem zunehmend. Es setzt Gewöhnung ein, die Hautfarbe wird immer unwichtiger und taugt offensichtlich nicht als Abgrenzung.

Daher ist für mich recht eindeutig: Wir müssen keine einzelnen beschreibenden! Worte verdammen – aber der unsinnige Gebrauch außerhalb eines sinnvollen Kontexts gehört durchaus verpönt.

Und wir brauchen endlich mehr anonyme Bewerbungsverfahren und ein strikteres Reglement bei Wohnungsvergaben etc. Wir brauchen also ganz praktische Verbesserungen. Schlicht: Mehr Geld. Mehr Einfluss. Gerade neuere Studien haben wieder gezeigt, dass der „andere“ Name und die „andere“ Hautfarbe bedeutet: Dass man weniger verdient, schlechter ein Wohnung bekommt und sehr viel häufiger im Job überqualifiziert ist.

Um zum Ausgangsbeispiel zu kommen: Deutschland ist und war immer und jederzeit ein Vielvölkerstaat. Wir sind ja längst ethnisch viel gemischter als häufig behauptet und in meinem abstrakten Beispiel. Dabei ist wirtschaftliche Teilhabe der verschiedenen Gruppen der Weg, um sich einen fairen Platz und Anteil SELBST zu erkämpfen. Und sich selbst als Spieler und nicht als Gespielter wahrnehmen zu können. Wir brauchen neue Normalitäten. Das ist harte Arbeit und braucht Sensibilität und Mut auf allen Seiten, ist aber für mich der einzig gangbare Weg.

Denn die ständige, erregte Diskussion um die „jetzt-aber-wirklich-korrekte“ Bezeichnung bei gleichzeitig wirtschaftlichen Kleinhalten wird die Lage nicht verbessern und wir werden uns bei den Diskussionen vermutlich ewig im Kreis drehen.

Daher: Black Chances Matter!

Tür 7: Futurakalender – wie nachhaltig Deutschland ist

Futura-Adventskalender Tag 7: 2017 summierten sich die Ausgaben für Umweltschutz von Bund, Unternehmen und privaten Haushalten auf 70,4 Milliarden. Das wirkt so lange eindrucksvoll, bis man es in Relation zu dem größtenteils umweltschädigend erreichten Bruttosozialprodukt von 3657 Milliarden im selben Jahr setzt.

Die traurige Realität ist, dass letztlich nur 2 Prozent der Wirtschaftsleistung dafür eingesetzt werden, die Schäden aus der nicht nachhaltigen Wirtschaftskraft Deutschlands oberflächlich zu beheben. Die Sozialausgaben dagegen summieren sich immerhin fast auf eine Billion. Die Nachhaltigkeit steht in Deutschland also auch 2020 nur auf zwei Säulen, die tragfähig genug sind, während die Ökologie als dritte Säule vernachlässig wird. Im derzeitigen Regierungshandeln ist zudem keine Änderung absehbar.

Ohne einen gesunden Planeten wird unsere Zivilisation auf Dauer nicht überleben können, das zeigt sich deutlich beim Klimawandel. Und mit dem Planeten geraten auch Wirtschaft und Soziales in Schieflage, bis das ganze Gebäude in sich zusammenfällt. Die Konsequenzen des Klimawandels zeigen sich längst in Waldsterben und Dürren, Hitzewellen und Starkregenereignisse verursachen Milliardenschäden.

Die Folgekosten unseres derzeitigen Wirtschaftens für heutige und folgende Generationen sind absehbar gigantisch und es gilt längst: It’s the economy that’s stupid!

So sehr wir auch an Details Symptombehandlung betreiben, Abwässer und Abgase reinigen und versuchen, uns mit Ablasshandel ein gutes Gewissen zu verschaffen: Ein System, das auf Raubbau an der Natur und ewigem Wachstum basiert, ist auf Dauer nicht tragfähig. Die Zeit für Symptombehandlung ist längst vorbei, wir brauchen ein neues sozial-ökologisches Haus und zwar besser heute als morgen.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/Umweltschutzmassnahmen/_inhalt.html

komplette Quellen und Grafik im Buch „Grafiken für eine bessere Welt“ – https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/

Tür 6: Futurakalender – 2100 – ein Großteil der Städte ist im Meer versunken

Futura-Adventskalender Tag 6: Zum Nikolaus ein kleiner Nachtreter – ich hab hier Anfang Oktober gemeint: „Warum nicht einen geplanten kurzen Lockdown vor Weihnachten ankündigen?“ Denn vor Augen hatte ich als Horroszenario genau das was gerade passiert.

Einen soften Möchtegern-Kosumerhaltungslockdown, der infektionstechnisch wenig bringt aber die komplette Unterhaltungsbranche, Musik, Kultur, Restaurants, Dienstleistung maximalmöglichst schädigt und Amazon und co. maximalmöglichst freut. Und eine Bundesregierung, die zur Unzeit, wenn sie es noch nicht mal schafft, die fucking NOVEMBERhilfen vor JANUAR auszuzahlen, schon rödelt, dass es aber bald mal „vorbei sein müsste“ mit dem zahlenden Staat – obwohl der ja noch gar nicht wirklich gezahlt hat. Als würden die zunehmend verzweifelten, von der Arbeit verhinderten Selbstständigen und Kleinbetriebe, der verzogene langzeitstudierende Sohn sein, der Vaddern seit Annudazumal auf der Tasche hängt, weil er statt Studieren lieber Paaarty macht. Die NOVEMBERhilfen bestehen übrigens größtenteils aus Geldern, die bei den Frühlingshilfen übergeblieben sind, weil die Beantragung da so „geschickt“ gemacht war, dass sie von den Selbstständigen komischerweise kaum abgerufen wurden.

Ach und diesmal muss man für die Hilfen belegen, dass 80 % der Einnahmen aus einer Lockdownopferbranche kommen. 80 Prozent. Als würden 50 % Einnahmensausfall für die Pleite nicht reichen. Man wird also für Klugheit und vorrausschauendes Handeln bestraft.

Man hätte einen harten, zeitlich begrenzten, vorgeplanten, vorentschädigten Lockdown machen können. Das Land für 14 Tage in Stasis, danach so gut wie alle Infektionsketten gebrochen und Wirtschaft geringstmöglich geschädigt. Statt dessen nun also das Pflaster aber gaaaanz langsam von der Wunde. Jedes Haar einzeln ausreißen. Und am 10 Januar ist dann aber diesmal wirklich Schluss! Doch, doch.

Also wenn es das Ziel der Wirtschaftspartei CDU gewesen, die Wirtschaft maximal zu schädigen und möglichst viele Querdenker zu erzeugen – dann läufts gerade super!

Und in den Satiremagazinen und in der Presse: „Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, AfD, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona,…

Ach da war noch was mit Klimawandel, sozialer Gerechtigkeit, Wohnungsnot, Lieferkettengesetz? Oh. Na jetzt ist die Sendezeit um. Schade.

Der Meeresspiegel steigt und wir diskutieren immer noch über Gesichtsmasken.

Ach und schönen Nikolaus.
Euer Captain Futura

Tür 5: Futurakalender – Der versteckte Ohrwurm des Tages

Futura-Adventskalender Tag 5 präsentiert: Der versteckte Ohrwurm des Tages…. 😉

Habt einen wunderschönen entspannten Abend bevor Morgen der Nikolaus kommt. Hoffentlich vorbildlich mit Maske. Sonst sehe ich schwarz, denn wenn der jetzt Corona hat und dann all die Kinder besucht – also das wäre das Superspreading-Event des Jahres…😉
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pssst: Mehr Grafiken im Buch: https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/

Tür 4: Futurakalender – Was ist guter Kaffee?

Ich finds ja schon seit langem faszinierend wie Menschen für einen lappigen To-go-Kaffee aus dem Papp-Plastikdeckel Becher ohne mit der Wimper zu zucken 3 € hinblättern, oder Unsummen für fiese Alukapseln ausgeben (Merke: Alu ist bei der Erzeugung eines der ökologisch übelsten Metalle) aber keine 6 cent pro Tasse über haben, um an die Erzeugerinnen des Kaffees und unsere gemeinsame Zukunft zu denken.

Kaffeenerds auf der halben Welt füllen ganze Bibliotheken mit der richtigen Zubereitungsweise für „guten“ Kaffee – aber ökologisch und menschlich gut sind immer noch nur 4,3 % des in Deutschland getrunkenen Kaffees. Der Anteil steigt immerhin seit Jahren, aber bleibt weiter lächerlich niedrig angesichts der Unsummen die Weihnachten für Weihnachten für die nächste Padmaschine oder den nächsten Vollautomaten ausgegeben werden.

Auf Langstrecke übrigens am günstigsten und natürlich auch am besten: Ein guter Bio- und Fair-Cappuccino aus der Siebträgermaschine. Es gibt sehr gute gebrauchte z.B. von Gaggia, die noch ordentlich gebaut sind und ewig halten (bloß nicht die neuen kaufen, die sind aus Plaste!) für 200-300 € zu haben sind und jahrzehntelang jeden Morgen verschönern.

Mein Tipp übrigens für alle, die wie ich als Eichhörnchen geboren wurden und kein Koffein mehr brauchen: Utamtsi Bio Espresso entkoffeiniert. Ich hab vieles probiert und das ist der DEFINTIV beste koffeinfreie Espresso der Welt. Hab ich schon meinen Eltern untergeschummelt. Kaffeeliebhaber der ersten Stunde. Und die haben nichts gemerkt…

Euer Captain Cappuccino

Mehr im Buch „Grafiken für eine bessere Welt“ – https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/

Tür 1: Futurakalender – in 1 Sekunde

Tag 1. im Futura-Adventskalender. Was passiert in einer Sekunde?

Schnipsts einfach mal mit den Fingern. Und stellt euch bei jedem Schnipsen vor: „2,5 Menschen mehr*“ – „2.500 € mehr auf dem Konto“ – „2.100 Hühner einen Kopf kürzer“ – … und ich behaupte mit jedem Schnipsen wird der Irrsin unseres Wirtschaftens deutlicher… „Ein halbes Fußballfeld Regenwald weniger“ – …

Quellen und Grafik im Buch „Grafiken für eine bessere Welt“ – https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/

* sorry, der halbe Mensch ist in der Vorstellung immer etwas schwierig. Denkt einfach an „Kill Bill“.

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