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RADWEGE IN PERU VS. A100 in Berlin – was kostet es eigentlich wirklich?

Erinnert ihr euch noch an die „RADWEGE IN PERU!!!“ ?

Kurzer Abriss: Parteilose Ex-AfD Frau behauptet, Deutschland finanziere „Radwege in Peru“ für angebliche 315 Millionen und alle von Springer bis CDU und CSU stimmen ein in den Chor.

Tatsächlich unterstützt Deutschland Ausbau des Busverkehrs UND den Bau von Radwegen vor allem in und um die Hauptstadt Lima mit insgesamt 200 Millionen Euro, die größtenteils KREDITE sind.

Ja, diese Kredite werden häufig auf lange Sicht nicht oder nur in Teilen zurückgefordert, so ehrlich sollte man sein.

Wenn wir jetzt aber die Radwege betrachten, stehen hier 20 Millionen Zuschuss für Radwege in Lima und 24 Millionen für Radwege um Lima herum in den Büchern.

Also insgesamt circa 1/7 der angeblichen Summe.

ABER: Die KfW als zuständige Bank gibt das Geld nur in Tranchen raus, je nach Baufortschritt.

Bisher ausgezahlt sind 4,6 Millionen Euro. Davon wurden je nach Quelle 5,5 bis 8 km gebaut worden, final sollen es 28 km werden.

Werden diese 28 km gebaut, belaufen sich die Kosten der Förderung auf 164.000 € pro km.

Wird Lima/Peru vertragsbrüchig und baut einfach nicht mehr weiter, wären Kosten von 800.000 € pro km entstanden. Es wird aber sehr wahrscheinlich weiter gebaut, es dauert halt nur seine Zeit. (Was ja in Deutschland nicht anders ist)

Zum Vergleich: Radschnellwege in Deutschland kosten in den Städten an die 2 Millionen € pro km.

Bisher wurden also statt angeblichen 319 Millionen € nur 4,6 Millionen ausgegeben. Das ist 1/70 der genannten Summe.

Gestartet hat das Projekt zudem Gerd Müller. Der Entwicklungsminister von der CSU, die heute lauthals Stimmung gegen das „AMPEL-PROJEKT“ macht und falsche Zahlen verbreitet, obwohl sie nur einmal kurz bei ihrem Ex-Minister anrufen müsste, um die richtigen Zahlen zu bekommen.

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Weiter mit „DEUTSCHLANDS TEUERSTER RADBRÜCKE!“ – die hat Boris Palmer gerade in Tübringen eingeweiht. Boris Palmer ist ja nun sag ich mal vorsichtig rhetorisch recht umstritten* – aber praktisch macht er halt seinen Job. Unter anderem mit dieser ACHTUNG – beheizten!!! Radbrücke.

Und da denken natürlich sofort alle: „WAAAS, JETZT WIRD DENEN AUCH NOCH DIE RADBRÜCKE BEHEIZT?!? SCHÖN DAS KLIMA AUFHEIZEN, RADWEGE VERGOLDEN UND VON KLIMASCHUTZ LABERN, DIE ÖKOS MAL WIEDER!“

Daher hier, was wirklich passiert: Die Radbrücke wird natürlich nicht auf Wohlfühltemperatur der Radfahrer beheizt. Sie wird nur bei frostigem Wetter beheizt, damit sie nicht einfriert.

Das ist auf lange Sicht GÜNSTIGER als die Brücke von Schnee und Eis räumen zu müssen.

Denn das Heizsystem hat nur 300.000 € gekostet. Das ist schnell wieder drin.

Einfach kurz ein bisschen Strom durchschicken, alles weggetaut, kein Räumdienst muss los, kein Salz, kein Streu wird gebraucht, Räder werden geschont, Brücke, Stahl und Beton werden geschont und nicht vom Salz zerfressen und Frost beschädigt, die Brücke kann viel länger stehen und schont damit noch länger das Klima – Win-Win-Win-Win.

Eigentlich wird hier also sinnvoll für möglichst geringe Betriebskosten investiert. Aber man weiß, dass der Bund der Steuerzahler schon lächelnd die Messer wetzt, weil der jüngst auch zu so einem Lobbyclub verkommt, der einfach nur libertär abdriftend Mut und „anscheinende Steuerverschwendung“ kritisiert aber bei der tatsächlichen merkwürdig still bleibt.

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Damit kommen wir zur A100

Die wird gerade zur teuersten Autobahn Deutschlands. Große Aufmacher von CSU, AfD, Springer oder dem Bund der Steuerzahler dazu sucht man aber vergebens.

Sie zerschneidet Stadtviertel, die diese Autobahn nicht wollen. Sie bringt Autoverkehrt ins Zentrum, der da überhaupt nicht verarbeitet werden kann. Da ist ja jetzt schon alles überlastet, die A100 wird also einfach nur ein Stauproduzent sein.

Aber dafür ein richtig teurer. Gesamtkosten für die unter 8km sind inzwischen bei 1,8 Milliarden angekommen, man deutet jetzt schon an, dass das natürlich nicht das Ende ist, jetzt sind wir also bereits bei 250 Millionen pro km, ich hab hier mal 300 Millionen angenommen, denn es wäre ein Wunder wenn es nicht mindestens so teuer werden würde.

Die Idee an der Autobahn ist übrigens, dass sie die Stadtviertel drumherum vom „Autoverkehr entlastet“. Bester Gag seit langem.

Andere Städte wie Paris bauen inzwischen genau diese Art Autobahnen ZURÜCK, weil man gelernt hat DASS DAS GEGENTEIL PASSIERT. Wir bauen sie neu.

Das besonders Absurde hier ist: Die Autobahn ist noch nicht einmal eine Ringautobahn, sie führt einfach nur irgendwo hin.

Folge: Mehr Leute fahren dieses komfortable Teilstück mit dem Auto, „hey da ist doch Autobahn A100, warum dann Park & Ride machen und die Ubahn nehmen, die kostet doch 3 €!?“ Verkehr wird induziert aber läuft am Ende der Autobahn auf diversen Spuren ins Nadelöhr und verstopft die Stadtviertel.

Verkehrspolitik aus den 70ern. Hallo CDU und CSU.

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Diese A100 wird also das Gegenteil von dem erreichen, wofür sie gebaut wird und kostet am Ende mit wahrscheinlich 2,5 Milliarden rund 150 mal soviel wie DEUTSCHLANDS TEUERSTE RADBRÜCKE und 500 bis 50mal soviel wie RADWEGE IN PERU – aber Populismus schafft, dass absolut 0 % der Zeit über dieses absurde Stück Autobahn geredet wird – aber seit Monaten über ein paar Radwege in Peru für die bisher 4,6 Millionen ausgegeben wurden.

So zerstört man den demokratischen Diskurs.

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P.S. Beiträge wie dieser gegen den billigen Populismus, der unsere Demokratie zerstört, sind leider viel Arbeit. Ich mach die, weil mir das einfach wichtig ist. Und irgendwer muss es machen. Falls ihr mich unterstützen mögt und einen ziemlich coolen exklusiven Podcast haben wollt, gehr das hier ganz einfach: https://www.patreon.com/c/user?u=32965554

Quellen:

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/09/berlin-a100-kosten-verlaengerung-ausbau-milliarden-stadtautobahn.html

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/radwege-peru-entwicklungshilfe-100.html

Vorsicht! Radwege in Peru (Fotogalerie)

https://www.bmz.de/de/laender/peru/nachhaltige-mobilitaet-in-lima

https://www.focus.de/finanzen/steuern/umstrittene-entwicklungshilfe-gracias-sagt-der-peruaner-auf-dem-radweg-den-deutschland-finanziert_id_259748556.html

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/eroeffnung-neue-radbruecke-west-tuebingen-verbindung-nach-derendingen-100.html

* nur dass wir uns da nicht missverstehen: Ich verstehe, dass man ihn da mit seinem Spaß am Krawall kritisch sieht. Er hat inzwischen ja auch eingesehen, dass er mehrfach deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist. Mir geht es nur darum, dass er, was es das Praktische angeht seriös und kompetent seinen Job macht und mehr positiv verändert als viele andere, die erstmal besser rüberkommen.

Warum die Helmpflicht gefordert wird

Der Herbst steht an der Türschwelle und mit ihm Dunkelheit und rutschige Blätter und da sind auch die typischen Diskussionen nicht weit:

– Warnwestenpflicht für alle aufm Rad
– Fahrradhelmpflicht für alle aufm Rad

Merkwürdigerweise treffen all diese Diskussionen immer nur Menschen auf dem Rad. Nie Autofahrer oder Fußgänger. Sie werden auch komischerweise so gut wie nie von Menschen geführt, die selber viel und vor allem im Alltag Rad fahren.

Ganz im Gegenteil. Sie werden eigentlich grundsätzlich BESONDERS LAUTSTARK von Leuten geführt, die sich hauptsächlich mit dem Auto fortbewegen aber stets mit dem paternalistischen Unterton, dass man ja nur „Das Beste für die radelnden Mitmenschen“ möchte.

Denn ja, man fordert das ja ganz uneigennützig in vollendetem Alturismus, damit die armen Menschen nicht übersehen werden oder sich nicht verletzen. Während man sich bemühen muss nicht vor laufender Kamera loszukichern, weil es natürlich eigentlich darum geht diesen nervigen Radfahrern und Radfahrerinnen endlich mal die Zunge zu zeigen.*

Auf jeden getöteten Radfahrer kommen 1,5 Fußgänger und 4,5 Autofahrer mit tödlichen Kopfverletzungen. Man könnte also genauso gut die Helmpflicht im Auto fordern.

https://www.clevere-staedte.de/blog/artikel/helmpflicht-f%C3%BCr-fu%C3%9Fg%C3%A4nger-und-autofahrer

Macht man aber natürlich nicht, denn das Ziel ist ja nicht Radfahren sicherer zu machen, sondern Radfahren WENIGER zu machen. Wer Radfahrer schützen will, baut sichere und gute Infrastruktur. Wer den blöden Radfahrern die Zunge zeigen will und Radverkehr reduzieren, fordert eine Helmpflicht „zum Schutz der Radfahrer“. Die dann zügig den Radverkehr reduziert. Und weil weniger Rad fahren sind die Autofahrer Radfahrer dann nicht mehr gewöhnt und in der Folge nehmen die Unfälle mit Radfahrern zu. So in Australien passiert.

Da haben nach der Einführung der Helmpflicht die Kopfverletzungen bei Radfahrern nur um 13 % abgenommen. Dafür nahm das Radfahren bei jungen Menschen um 30 % ab.
Leider haben pro Streckenkilometer die Verletzungen in Folge dessen sogar zugenommen, das gilt auch für Teile von Kanada mit Helmpflicht, weshalb in Vancouver viele Radfahrer mit Shirts gesehen werden auf denen steht: „I wear a helmet so that you can drive like an idiot“ („Ich trage einen Helm, damit du wie ein Idiot fahren kannst“)

https://www.bmj.com/content/346/bmj.f2674
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8870773/
https://taz.de/Debatte-Helmpflicht-fuer-Radfahrer/!5063181/

Die Helmpflicht war also ein voller Erfolg.

Dabei den Radfahrern die Zunge zu zeigen und wer Herr im automobilen Hause ist.

Denn wer WIRKLICH Radfahrer schützen will kümmert sich um sichere Infrastruktur und sorgt so auch für VIELE Radfahrer. Denn es gilt: Radfahren wird sicher durch viele Radfahrer und Radfahrerinnen. Wie bei einem Fischschwarm entsteht ein Mengenschutz, weil Autofahrer die Radfahrer nicht mehr übersehen können und sich daran gewöhnen vorsichtig zu sein.

https://www.zeit.de/mobilitaet/2015-03/radfahren-sicherheit-unfall

In den USA tragen 38 Prozent der Radler einen Helm, in den Niederlanden 0,1 Prozent. Trotzdem werden in den USA auf der gleichen Distanz VIER bis FÜNFMAL so viele getötet wie in den Niederlanden.

Was Radfahrern wirklich rettet ist also: Sichere Infrastruktur. Tempo 30 innerstädtisch. Zügig von Eis, Schnee und Blättern geräumte Wege.

Was nicht hilft ist Helmpflicht.

Klar ist: Als Erwachsener einen Helm zu tragen ist INDIVIDUELL die Entscheidung sich stärker gegen Kopfverletzungen abzusichern. Aber diese Entscheidung kann jeder für sich selbst treffen.

Ansonsten gilt: Das Ziel sollte nicht sein, dass VERUNFALLEN sicherer zu machen sondern das RADFAHREN.

Deshalb: Helmpflicht wird nicht gefordert, um Radfahrer zu schützen – sie wird gefordert um Radverkehr zu reduzieren. Das gleiche gilt für Warnwesten und ähnlichen Blödsinn. Und ein reduzierter Radverkehr sorgt übrigens auch umgehend für einen Anstieg von Herz-Kreislauf-Erkrankungen – denn Radfahren ist gesund, ein Effekt der die möglichen Verletzungen mehr als aufwiegt!

Anderherum gilt: Wer Warnwesten und Helme für Radfahrer fordert – muss auch Helme für Autofahrer fordern und Autos in dunkeln Farben verbieten. Warum gibts da eigentlich nicht täglich Studien zu? Wie all die Autos in den deprimierenden Nichtfarben die Unfallrate erhöhen, weil sie so schlecht sichtbar sind?

Merkt euch einfach: „Helm rettet – Helmpflicht nicht.“

Euer Captain Futura.

……

* P.S. Ja das ist etwas pöbelig, daher sei zur Sicherheit erwähnt: Es gibt ganz sicher auch viele Menschen die Helmpflicht und Warnwestenpflicht nur aus Unwissenheit fordern oder gut finden. Die sind aber regelmäßig auch nicht die lautesten Stimmen.

Radwege-Neubau in Berlin unter Schwarz-Rot

CDU und SPD sind in Berlin angetreten um endlich mit dem Chaos aufzuräumen. Und den „Kampf“ zwischen den Verkehrsträgern – vor allem Rad und Auto – zugunsten eines „friedlichen Miteinanders“ zu beenden.

Das erste ist ein bisschen lustig, weil mindestens die SPD das chaotische Berlin in den letzten naja bald schon Generationen maßgeblich verursacht hat.

Das zweite lässt aufhorchen und man fragt sich wie das gemeint ist. Vor allem wenn Kai Wegner sagt: „Ich will keine Radwege, mit denen man Autos mutwillig ausbremst“ und das der Raum doch „fair verteilt werden müsste“.

60 % der Verkehrsfläche gehören in Deutschland maßgeblich den Autos. Für die Radfahrer sind ganze 3 % reserviert. Also zumindest wenn da nicht gerade ein Kurzzeitparker mit Warnblinkern steht.

„Fair verteilen“ müsste dann ja eigentlich bedeuten, dass in Berlin unter Schwarz-Rot wie wild neue Radwege gebaut werden müssten. Auch die neue Verkehrssenatorin versprühte anfangs bei der Präsentation der Regierungsvorhaben konziliante Energie.

Und dann? Dann beganne die Rollbackfestspiele.

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Akt 1. Die CDU öffnet die Friedrichsstraße sofort wieder für Autos und schickt eine Anordnung an alle Bezirke ALLE Radwegplanungen auf Eis zu legen bei denen auch nur ein Parkplatz in Gefahr ist oder Autospuren wegfallen. Es ist dabei unklar, ob das nur Radwege in der Planung, in welchem Planungsstadium, oder sogar im Bau betrifft.

Akt 2. Es gibt einen Aufschrei, plötzlich ist nicht mehr von einem Parkplatz die Rede, sondern von einer definierten Anzahl von Parkplätzen auf einer bestimmt Länge des Radwegs. Weiterhin ist unklar welche Radwege betroffen sind, aber angeblich wohl nur Radwege in Planung. Die Bezirke sind verwirrt.

Akt 3. Jetzt heißt es plötzlich Radwege, die hauptsächlich der Sicherheit von Schulkindern dienen, sollen weitergeplant werden. Niemand weiß, welche das sind. Die Bezirke sind verwirrt.

Akt 4. Offensichtlich werden auch Radwege im Bau und sogar komplett fertige Radwege gestoppt. Ein Radweg in Reinickendorf mit einer CDU-Verkehrsstadträtin wird – gerade für 280.000 € fertig gestellt – wieder abgeschafft und überklebt. Er ist zu 3/4 durch Fördergelder vom Bund bezahlt und die müssten zurückgezahlt werden. Die CDU geht auf Nachfrage auf Tauchstation. Die Bezirke sind verwirrt.

Akt 5. Es kommt raus, dass mit dem Einfrieren der teilweise schon Jahre laufenden Radwegplanungen Millionen von Fördergeldern in Gefahr sind, entweder neu beantragt oder zurückgezahlt werden müssten. Ziemlich viel Schaden um nach CDU-Aussage „die Planungsprozesse zu überprüfen“. Es gibt eine Anhörung, die CDU wirkt verwirrt.

Akt 6. Das Mobilitätsgesetz hat Schwarz-Rot zwar gestoppt, aber trotzdem könnte das Vorgehen der CDU den Gesetzen widersprechen. Jetzt sind alle verwirrt – Berlin im kompletten CDU-Verkehrschaos.

to be continued.

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Ich möchte an dieser Stelle anmerken: Eingebrockt hat Berlin dieses Desaster – neben offensichtlich ideologisch getriebenen und überforderte CDU-Politikerinnen und Politikern – die Giffey-SPD.

Wer mitbekommen hat, wie Giffey klammheimlich die A100 weitergetrieben hat und mit großen Teilen ihrer SPD permanent bei Radwegausbau und co. auf der Bremse stand, hätte ahnen können was kommt.

Trotzdem bin ich fast belustigt erstaunt WIE GNADENLOS DREIST die CDU gerade abgeht und die eigenen Aussagen zur Mäßigung Lügen straft.

Ich sag mal so: Eeit Jahren erzählen mir supersmarte und eigentlich linke Nasen gerne mal: „Wählen bringt doch eh nix! Und #Gruene 😒 vergiss es!“.

Tja nu. Wählen wirkt.

Wer die Berliner CDU wählt, hat es so gewollt. Und wer die Berliner SPD wählt?

Der ist selber schuld.
……..

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/mobilitaet-verkehr-berlin-manja-schreiner-senat-legt-radwegprojekte-auf-eis-immer-mehr-strassen-sind-betroffen-li.361591

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1174155.verkehrspolitik-berlins-verkehrssenatorin-das-grosse-missverstaendnis.html

https://www.morgenpost.de/article238704963/radweg-ausbau-stopp-cdu-senat-schreiner-verkehr-senatorin-mobilitaetsgesetz.html

https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-stoppt-die-cdu-verkehrssenatorin-einen-fertigen-radweg-102.html

https://www.morgenpost.de/berlin/article238747277/manja-schreiner-radweg-projekte-kein-baustopp.html

CDU und SPD torpedieren das Mobilitätsgesetz

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-06/berlin-buergermeister-kai-wegner-cdu-radweg-projekt-stopp-begruenung-alexanderplatz

https://taz.de/Berlin-stoppt-Verkehrswende/!5938884/

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/auto-vs-fahrrad-3-prozent-der-strassenflaechen-entfallen-auf-radwege-2019-11/

Das Fahrrad-Super-Nationalpark-Städte-Netz (FSNSN)

Im neuen Bundesverkehrswegeplan sind 30 Milliarden eingeplant für den Bau und Ausbau von Autobahnen.

Im Jahr 2023, in dem wir wissen, dass jede neue Autobahn und jede neue Autobahnspur alle Klimaschutzbemühungen auf Jahrzehnte torpediert.

Deutschland ist weltweit eines der Länder mit der höchsten Straßendichte. Es ist absurd zu glauben, dass weitere Straßen insbesondere Autobahnen noch einen großen wirtschaftlichen Effekt haben. Es wird schlicht der Transit von Waren durch Deutschland vereinfacht – an dem Deutschland hauptsächlich Kosten und wenig Gewinn hat und es wird Gewerbe innerhalb Deutschlands verlagert.

Jede Studie zeigt zudem, dass neue Autobahnen oder Spuren nur kurz einen positiven Effekt auf Staudichte haben. Straßen schaffen ihren eigenen Verkehr, gerade weil durch die neue Autobahn Ziele zeitlich näher rücken, steigen noch mehr ins Auto und nach kurzer Zeit gibt es genausoviele Staus wie vorher.

Wir geben also 30 Milliarden aus um NICHTs zu verbessern, aber Deutschland weiter mit klimazerstörenden Asphaltbahnen zu zerschneiden.

Umweltbundesamt:
„Im Jahr 2019 war der Verkehrssektor für rund 164 Mio. t Treibhausgase (berechnet als CO2-Äquivalente; kurz: CO2-Äq.) verantwortlich und trug damit 20 % zu den Treibhausgasemissionen Deutschlands bei. Dieser relative Anteil ist gegenüber 1990 um sieben Prozentpunkte gestiegen. Damit ist der Verkehr der einzige Sektor, der in den vergangenen Jahrzehnten seine Treibhausgasemissionen nicht mindern konnte.“

Und die FDP im Verkehrsministerium will auch weiterhin keinen Klimaschutz betreiben. Sie weigert sich schlicht ihre vorgeschriebenen Sektorenziele einzuhalten.

Dabei hätte ich eine Idee!

Offensichtlich sind ja 30 Milliarden vorhanden um Infrastruktur zu bauen. Warum bauen wir dann nicht ein Das Fahrrad-Super-Nationalpark-Städte-Netz (FSNSN). 10.000 km Deluxe-Radwege durch Deutschland.

Circa 5.000 km entlang der Flüsse sind schon in Teilen vorhanden und müssen nur noch ausgebaut werden. Weitere 5.000 km müssten größtenteils neu gebaut werden, oder zumindest deutlich ausgebaut werden.

Man rechnet bei Radschnellwegen mit 1 bis 1,8 Millionen pro km. Ich bin bei den 5.000 neu anzulegenden Kilometern mal grob von 2 Millionen ausgegangen und bei den Flussradwegen von 1 Million pro km. Dann ist auch direkt Inflation und steigende Baukosten mit drin.

Ich hab die Strecken mal sehr grob auf der Karte eingezeichnet. Alle Nationalparks, sehr viele Naturparks und fast alle großen Städte und so gut wie alle Nachbarländer wären angebunden.

Schließt mal ganz kurz die Augen und stellt euch vor was für ein gigantischer touristischer Trumpf das innerhalb Deutschlands und weltweit wäre!

Wenn man jetzt noch ein paar Milliarden in die Hand nimmt, um auch kleiner Städte an die großen besser anzubinden.

Wenn man zwischen den wichtigsten Knotenpunkten einen einfachen Transit per Bahn mit Spezialzügen anbietet.

Wenn man an allen schönen und praktischen Punkten Herbergen, Zeltplätze mit Fahrrad-Sondertarifen und Radwerkstätten unterstützt und eine deutschlandweit einheitliche App zur Buchung.

Wenn man Stromtankstellen für die E-Bikes aufstellt und Wasser- und Luftspender für außerhalb der Öffnungszeiten.

Wenn man im Sommer auf dem Weg Kultur und Musik, Feste, Tage der offenen Tür anbietet.

Schließt man ganz kurz die Augen, was für ein unglaublich DERBES Projekt das wäre.

Und jetzt stellt euch mal kurz vor wie öfe, langweilig und nichtssagend dagegen der weiter Ausbau der Autobahnen ist.

Stellt euch vor wie unbezahlbar der Effekt für Tourismus und die Regionen wäre. Wie sehr das dem Land helfen würde nicht weiter auszubluten. Wie sehr auch und gerade Pendler davon profitieren würden.

Was für einen krassen Push das für den Radverkehr bedeuten würde und wie sehr das CO2-einsparen würde.

Und wir würden immer noch die Hälfte der Finanzen gegenüber einem weiteren sinnlosen Ausbau der Autobahnen einsparen.

Wirtschaft 🤝 Mensch 🤝 Klima 🤝 Regionen 🤝 Natur 🤝 Staatsfinanzen

Alle gewinnen.

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Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/klimaschutz-im-verkehr#ziele

Kosten von Rad(schnell)wegen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Radschnellweg
https://www.abendblatt.de/region/stormarn/article233016601/Jeder-Kilometer-Radschnellweg-kostet-1-8-Millionen-Euro.html
https://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article234635079/radschnellweg-wird-65-millionen-euro-kosten.html

Wie die FDP sich schlicht weigert CO2 im Verkehrsbereich einzusparen:
https://www.rnd.de/wirtschaft/greenpeace-zum-klimaschutzbeitrag-des-verkehrsministers-besonders-dreist-H2HVVMQLH5EHBG34NLTTVMFSGU.html

Sogar die Wirtschaftswoche! und das Handelsblatt! wissen inzwischen: Neue Spuren induzieren neuen Verkehr und der Stau ist schnell zurück. Was dagegen gegen Stau hilft: Tempolimit. Ich weiß, wer das nicht hören will… 😆

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/stau-mythen-mehr-strassen-produzieren-auch-mehr-verkehr/25381156-2.html

https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/oekonomie/wissenswert/verkehrsoekonomen-warum-strassenbau-kein-mittel-gegen-staus-ist-seite-2/3279058-2.html

Zeit für echte Fahrradstraßen.

Mein Verdacht ist ja: 99 % der angeblichen „Fahrradstraßen“ hätte man früher einfach „Nebenstraße“ oder „Wohnstraße“ genannt. Aber dann kam plötzlich Druck schnell etwas für Fahrräder zu tun, weil die Städte immer mehr mit Autos verstopften. Na und weil wir in Deutschland sind, ist „Etwas für Fahrräder tun“ selten bis nie „etwas gegen Autos tun“. Statt dessen versucht man naiv bis hilflos eine friedliche Koexistenz zu konstruieren indem man den Rädern ein paar Schilder und aufgemalte Markierungen hinwirft. Superpraktischer Nebeneffekt: Man kann Gelder aus dem Fahrradetat für die Sanierung von Autostraßen und Parkplätzen verwenden und trotzdem großspurig behaupten: „Man hätte mit Millionen den Radverkehr gefördert“ – das macht den gemeinen Planer in DE offensichtlich gleich doppelt glücklich.

Klar, in Realitas sind da einfach nur ein paar Markierungen und Schilder, die eigentlich, wenn man mal ganz ehrlich ist, ziemlich wenig bedeuten. Denn natürlich darf jeder mit dem Auto weiter durchfahren. Ach und jeder mit dem Auto links und rechts parken. Und Türen aufreißen. Und halt auch mal in zweiter Reihe mit Warnblinker stehen. ABER Radfahrer können Nebeneinander fahren! Wow! Gamechanger! Nun sind die meisten Fahrradstraßen nicht für Tourismus, sondern für Alltagsverkehr, da fährt man häufig eh alleine und nicht nebeneinander. Aber man könnte! Denn theoretisch hat man auf dem Rad ja auch Vorfahrt. Praktisch wird man natürlich trotzdem gerne mal angehupt. Vermutlich weil manche Autofahrerinnen so schnell fahren, dass sie im Vorbeifahren das Kleingedruckte auf den „Fahrradstraße“-Schildern leider nicht lesen können oder einfach ständig jemanden sehen, den sie grüßen wollen. Praktisch macht auch das Überholverbot nichts besser. Denn das führt dazu, dass die stinkende Karre vor dir hinter einem mit 12 km/h kriechenden Radfahrer festhängt und dich stotternd vollrußt während du als mobiler Luftfilter sie halt auch nicht überholen kannst, da der Kollege komplett nervös fast in der Mitte der Fahrban Schlangenlinien kurvt weil ALLES IN IHM ENDLICH ÜBERHOLEN WILL!!!

Da ist man dann häufig fast erleichtert, wenn der Drängler vor oder hinter einem einfach heulend vorbeizieht, und naja, der nächste von hinten ranfährt.

Ich wäre daher dringend dafür neue Standards für Fahrradstraßen zu definieren.

1. Eine Mindestlänge. Manche Städte stehen mit superkurzen Altstadthäusern im Reiseführer („Krass, das ist so schmal, da kann man drin wohnen?“), Hamburg sollte mit superkurzen „Fahrradstraßen“ im Reiseführer stehen. Manche sind so kurz, da fährt man länger über den Aldi-Parkplatz, was vor allem gut passt, weil sie faktisch auch einfach Parkplätze sind, auf denen jemand ein „Fahrradstraßen“-Schild aufgestellt hat. Denn das lässt sich die kommunale Prominenz natürlich nie nehmen. Ein „Fahrradstraßen“-Schild mit viel Tamtam aufstellen. Praktisch beim Einweihungsfoto: Man kann das Aufstellen beider „Fahrradstraßen“- Schilder am Anfang und am Ende der „Fahrradstraße“ problemlos auf ein Foto kriegen!

2. Gold, Silber- und Bronzestandard für Autofreiheit. Gold wäre einfach autofrei. Woah. Was für ein Wort. Da das in Deutschland keinerlei Chance auf Umsetzung hat (sorry, es ist kurz mit mir durchgegangen) der Silberstandard: Wirklich nur Anlieger, von der Polizei regelmäßig kontrolliert (haha) und HART bestraft (hahaha). Naja man wird ja wohl noch träumen dürfen. Auf jeden Fall sehr wichtig: Maximal eine Seite mit parkenden Autos. Das würde auch für den Bronzestandard gelten. Denn das finde ich enorm wichtig. Jegliches Gefühl und Sinn einer Fahrradstraße ist für die Tüte wenn man durch ein beidseitiges beengtes Spalier aus parkenden Autos fährt bei denen jederzeit die Tür aufspringen kann.

Und wenn man das mal hinkriegt, dann lass ich mich auch auf den Namen Fahrradstraße ein.

Ansonsten sollte man eigentlich alle derzeit bestehenden Fahrradstraßen mit Anführungszeichen versehen. Aber sowas würde ich Sprayern und Radaktivistinnen selbstverständlich niemals vorschlagen.

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P.S. Versteht mich nicht falsch: Selbst „Fahrradstraßen“ sind teilweise eine Verbesserung gegenüber dem Status Quo und besser als nichts ABER mir geht es darum hier zu zeigen, dass noch VIEL Luft nach oben ist. Und vor allem sehr kurze „Fahrradstraßen“ bringen tatsächlich so gut wie nichts, weil sich dann auch kein durchgängiger Fahrradverkehr etabliert, der auf Dauer die Autofahrer zumindest teilweise vertreibt.

Mit autonomen Elektroautos wird alles besser! Nicht.

Ich hab ja mal Umweltwissenschaften studiert. Das ist schon ein bisschen her und damals war das Zauberwort in den Management-Theorien für eine bessere Welt: SHARING ECONOMY! Damit wird alles besser hieß es.

Ich kann mich sehr genau daran erinnern, wie ich den Prof genervt habe, weil ich ihm da ständig widersprochen habe.

Leider hatte ich recht.

Denn natürlich ist die Grundidee an der Sharing Economy super. Mein teilt z.B. ein Auto, dass sonst 23 Stunden am Tag nur rumsteht und spart so Parkraum und Produktion von unnötigen Blechkisten.

Mein Argument war damals: Ein System, dass auf Wachstum und Besitz aufgebaut ist wird Sharing Economy nicht als Ersatz für Bestehendens nutzen. Sondern einfach on-top. Noch so oben drauf im Dienste der Bequemlichkeit. Als Kirsche auf der vergifteten Sahnetorte „Wachstum 4ever!“*

Die den Radweg blockierenden E-Roller allerorten und die wie Pilze aus dem Boden schießenden Möchtegern- „Carsharing“Systeme wie „Car4now“ oder „Mobility2You“ oder „2Lazy2Bike“ belegen das leider.**

Denn NATÜRLICH kaufen sich die Leute trotzdem noch einen neuen fetten SUV. Und einen E-Roller. Und ein E-Bike.***

Obwohl für die meisten Strecken ein stinknormales Rad am schnellsten und bequemsten gewesen wäre. Und sie hätten alleine mit den Kosten für das E-Bike sich so ein geiles normales Bike kaufen können, dass sie das E nicht mal vermisst hätten.

Der nächste Retter der verstopften Städte soll jetzt das E-Auto sein. Oder am besten das autonom fahrende E-Auto.

Aber wird es das? Ja, E-Autos sind leiser (das ist super), E-Autos retten Menschenleben, weil weniger Abgase (das ist super), E-Autos sind nach so gut wie allen Studien ökologischer, aber E-Autos transportieren genauso sinnlos eingelackte Luft durch die Gegend, wenn sie im Regelfall nur eine Person transportieren.

Und mit autonom fahrenden Autos wird es noch schlimmer. Die Idee ist: Autonom fahrende Autos können automatisiert mit engeren Abständen zueinander fahren und so Staus verhindern und auf ominöse Art und Weise die Straßen entlasten.

Das funktioniert aber nur wenn der Großteil der Autos autonom fährt. Und das wird sehr lange dauern. Bis dahin machen autonome Autos Autofahren NOCH bequemer. Und ÖPNV noch unverlockender.

Und was wird denn in der Realität passieren? Nun. Die Kirsche auf der Sahnetorte von „Wachstum 4ever“ natürlich. Die Leute werden zum Beispiel auf der Party ein Bier zuviel trinken. Und dann nicht die Sbahn nehmen. Sondern in sein Smartphone lallen „K. I. T. T. Ich brauche dich!“

Und dann fährt das autonome Auto einmal leer durch die Stadt. Und natürlich ist das kein kleines Auto. Sondern ein fetter, autonomer Elektro-Bus-SUV, der dann als Statussymbol bei der Party vorfährt. Die Flügeltüren fahren hoch und man torkelt mit einem „Wegbier!“ und „Haha“ rein.
………..

Daher nochmal für alle zum Mitschreiben: Die Antwort auf verstopfte lebensfeindliche Städte sind keine Autos, E-Autos oder autonom fahrende E-Autos. Und übrigens schon gar keine Flugdrohnen, deren massenhafte Verbreitung eine urbane Hölle sondergleichen wäre. Sondern Fahrrad, ÖPNV, zu Fuß gehen und ab- und an ein Auto, wenn es sehr schnell gehen muss oder große Lasten transportiert werden müssen. Wir haben alles bereits erfunden, was wir brauchen für ein gutes Leben in der Stadt.

Und das sage ich als Mitbesitzer eines Autos. Auf dem LAND ist das ein anderes Thema. Aber eng bebaute Städte und jeder ein Auto ist und WIRD kein Zukunftsmodell.

Euer Captain Futura

P.S. Falls ihr Bock auf spannende Grafiken und ein bisschen gute Unterhaltung habt und meine Arbeit unterstützen mögt:
https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/

oder auch hier bei den pösen Amazon (aber besser im Buchhandel kaufen!)

………..

* Die weithin unbekannt, obwohl idelogisch erfolgreichste Boygroup des neoliberalen Hypes der späten 90er.

** die eigentlich mehr ÖPNV oder Radfahrt Ersatzsysteme sind. Ich meine hier ausdrücklich NICHT Cambio und co. Also die „Alten“ Carsharing-Anbieter mit festen Stationen. Das ist echtes und ernstzunehmendes Carsharing und bringt etwas.

*** Natürlich nicht alle, aber viele, denn es gibt (zum Glück) auch ein paar, die es ernst meinen mit Ökologie und Klimaschutz, aber die Mehrheit macht nun einmal, was für sie bequem ist.

………..

Zum Unterschied zwischen dem sinnvollen „echtem“ stationsbasiertem Carsharing und der „free-float“-Mogelpackung, die eher ÖPNV schädigt:

https://www.sueddeutsche.de/auto/carsharing-studie-staedte-probleme-1.4554329?fbclid=IwAR2X2fTsubbT9iPRFCHspEjZEIWYMlbooDeD0QTdGEmmn25A2rD2pfQ9a6Q

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/carsharing-studie-101.html?fbclid=IwAR3pt1tNP8funSuRidy_LkG0dj24sZ6Jf3ScEZkz5UAH7N0R9cRn9sHDLlE

https://t3n.de/news/carsharing-hype-studie-1186745/?fbclid=IwAR1uPUq0o8FumXBrI681riDS2E_sHZ_SkUzCwBFy6ZdHtIk5_XQ7oVfm87c

In Sachen autonomes Fahren:

https://www.vdv.de/position-autonome-fahrzeuge.pdfx

https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/autonomes-fahren-energie-datenmengen-vernetzung/

In Sachen Farräder / Elektroauto und co.

Klicke, um auf English_Studie.pdf zuzugreifen

https://www.spiegel.de/auto/elektroautos-tatsaechlicher-co2-ausstoss-niedriger-als-bisher-angenommen-a-01907849-ede6-4f24-8c3f-89475aadbe69

https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/nachhaltige-mobilitaet/radverkehr

Das SUV – Paradoxon

Ich glaube die Szene kennen alle, die auch nur ab- und an mit dem Rad fahren: Man quält sich so hinter den Auspuffen durch den Verkehr und wird plötzlich einem dieser monströsen, mehr als 2 Meter breiten SUVs kurz vor der roten Ampel so nah mit aufheulendem Motor überholt, dass man sich bei ausgestrecktem Arm direkt mitschleifen lassen könnte. Wenn das nicht leider potentiell tödlich wäre. Und das alles nur damit der SUV 2 Sekunden früher vor der Ampel warten kann. WEIL DAS MACHT MAN SO, UND RADFAHRER STÖREN EH NUR, ICH HABS EILIG, JETZT KOMM MIR NICHT MIT LOGIK!“

Man rollt etwas bleich an die stehenden Autos ran, klopft mit mühsamer Restfassung an die Scheibe und bevor man auch nur freundlich anmerken kann, „dass es doch schön wäre wenn nicht nur das Ego des SUV-Besitzers, sondern auch das nackte Überleben der Radfahrer und Radfahrerinnen Platz auf der Straße hätte…“ ist der Kollege in der schwarzen, übermotorisierten Sofalandschaft schon explodiert. „KAMPFRADLER! – WAS MACHEN SIE ÜBERHAUPT AUF DER STRAßE! – FRECHHEIT!“

Dabei ist es selbstverständlich völlig unerheblich, dass in den meisten Großstädten inzwischen eine Großzahl der Radwege auf der Straße verläuft, aber der Informationsstand vieler Leute am Steuer ihrer Geschosse ist halt so modern wie ihr Weltbild.

Und kaum zuhause wird dann natürlich in jedem Forum rumgeopfert, wie die Autofahrer immer weiter aus den Städten verdrängt werden, obwohl die doch mit IHREN STEUERN die Verkehrwege bezahlen und über angebliche Kampfradler allerorten geätzt.

Nun gibt es natürlich auch unter Radlern Idioten, denn Idioten kommen auf und in jedem Verkehrsträger. Aber es ist halt der Unterschied zwischen nervig oder potentiell tödlich ob dieser Idiot auf einem Fahrrad oder einen 400 PS Geschoss sitzt. Und die Regel ist mit dem gesetzlichen Mindestabstand von 1,5 Metern eigentlich eindeutig.

Leider zeigen Untersuchungen und Testfahrten, dass bis heute ein ordentlicher Teil der Automibilisten das mit den 1,5 Metern immer noch nicht verinnerlicht hat. In mehr als der Hälfte der Fälle wird der Abstand NICHT eingehalten. Das ist besonders bei den breiten SUVs so und partiell noch häufiger bei LKWs und Bussen.

Besondern schlimm in diesem Fall die „Schutzstreifen“ – die viel bieten aber eben keinen Schutz und geradezu dazu verleiten beim Überholen einfach in der Spur zu bleiben, denn da ist ja eine Streifen aufgemalt!

Die genauen Zahlen hier:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/studie-bestaetigt-tagesspiegel-radmesser-radfahrer-werden-meist-zu-eng-ueberholt/24232800.html

https://www.tagesspiegel.de/berlin/studie-bestaetigt-tagesspiegel-radmesser-radfahrer-werden-meist-zu-eng-ueberholt/24232800.html

Daher: Gute geschützte Infrastruktur für Radfahrer und Radfahrerinnen, die automatisch für die Einhaltung des Mindestabstand sorgt, ist mehr als überfällig! Es gibt keine Alternative.

Sonja Pimenta ist einer meiner Patreons und unterstützt mit einem kleinen Monatsbeitrag meine Arbeit und hat diese Idee für die Grafik eingebracht. Einen riesigen Dank für beides! Wenn ihr Lust habt Patreon von mir zu werden, kriegt ihr auch mindestens eine Grafik und immer wieder kleine Überraschungen. Und der Beitrag ist wirklich sehr, sehr klein
https://www.patreon.com/user?u=32965554

Danke und eine schöne Woche! Und passt auf euch auf!

Warum wird in Deutschland gehupt?

Ich stand heute mit dem Bulli am Zebrastreifen, auf selbigem eine ältere Frau und hinter mir ein aggressiver BMW-Fahrer (Nach meiner Erfahrung serienmäßig verbaut) der mir per Hupzeichen signalisierte, dass ich die Frau jetzt endlich umnieten soll, damit er vorbei kann.

Nicht nur diese Episode zeigt: Der Verkehr in Deutschland wird aggressiver. Das hab ich nicht erfunden, das ist messbar und durch die Studie zum Verkehrsklima bestätigt. Besonders schön übrigens folgende Zahlen aus der Studie: Mehr als 90 % geben an schon mal einen Autofahrer gesehen zu haben, der Radfahrer drangsaliert, eng überholt oder eben anhupt aber 96 % sind überzeugt Radfahrer besonders rücksichtsvoll zu behandeln. Ahahaha (langsam sterbendes Lachen)

Und was kann im deutschen Verkehr Aggressivität schöner ausdrücken als die kurz oder lang gedrückte Hupe. Vergessen wird dabei gerne, dass die Hupe laut StVO nur ins Ausnahmefällen zum Warnen oder außerorts zum Ankündigen eines Oberholvorgangs gedacht ist. Andere Anwendungen sind mit Bußgeldern belegt. Die leider, nach typisch deutscher Art mit 10 € mehr als lächerlich sind.

Ich bin der letzte der irgendwen für kleinere Regelverstöße kritisiert, aber dieses aggressive Gehupe ist die absolute Pest und sorgt dafür, dass man sich in den wirklichen gefährlichen Situationen eher fragt wer jetzt wieder schlechte Laune hat, als was gefährlich sein könnte.

Und es gab nicht wenige Fälle in denen zu Unrecht angehupte Radfahrer vor Schreck gestürzt sind.

Daher, ich bin dafür dass ab Werk auf der Hupe in großen roten Blockbuchstaben steht: „NUR ZUR WARNUNG“ und die Bußgelder auf ein unfreundliches Niveau gebracht werden.

Meine Taktik wenn ich auf dem Rad angehupt werde ist übrigens immer ausschweifend zu winken, als würde ich den Autofahrer kennen, und denken dass er mich gegrüßt hat. Denn nichs ärgert Idioten so, wie in ihrem Ärger nicht ernst genommen werden.

Stay safe und Finger weg von der Hupe,
Euer Captain Futura
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P.S. Das allgemeine Aggressivitätsniveau ist aber weiterhin auf einem okayen Niveau, das sollte nicht unerwähnt bleiben – ich bin schließlich keine Boulevardpresse, die Panik schüren will.

P.P.S. Ich hab hier Hochzeits-Hupkonzerte absichtlich nicht aufgenommen, da ichs persönlich einfach nicht so schlimm finde und es immerhin nicht aggressiv ist. Anders ists wenn die komplette Hochzeitsgesellschaft in Autos die Autobahn sperrt und lebensgefährlich feiert, wie – kein Scherz – bei einer Großhochzeit im Pott geschehen.
https://www.dnn.de/Mehr/Auto-Verkehr/Die-Stimmung-auf-Deutschlands-Strassen-wird-aggressiver

https://www.bussgeldkatalog.net/strassenverkehrsordnung/16-stvo/

https://www.derwesten.de/region/a43-nrw-muenster-senden-hochzeits-korso-autobahn-polizei-hubschrauber-id229443514.html

https://www.aargauerzeitung.ch/blaulicht/hochzeitskonvoi-blockiert-kurzzeitig-die-autobahn-a1-139458782

Verkehrsminister ReCaptcha

Seit 2009 stellt die CSU den Verkehrminister.

„Erfolg“ ihrer Politik:
– Mautdesaster
– 500 Millionen veruntreut
– steigende Toten- und Verletztenzahlen bei den Radfahrern
– kaputtgewirtschaftete Bahn und Stillegung von Bahnstrecken
– Dauerbaustellen
– Dieselbetrug
– verschleppte Elektromobilität
– verschleppte Verkehrswende
– einseitige Förderung des Automobils mit „Abwrackprämien“ obwohl nachgewiesen wirkungslos
– 500 Millionen für Mobilitätszentrum – zufällig in München
– 21,5 Prozent der Fördermittel fließen zufällig nach Bayern (obwohl es nach Schlüssel nur ca. 15 Prozent sein dürften)
– nicht abgerufene und für Straßenbau veruntreute Mittel für die Förderung des Radverkehrs
– steigender Anteil des Verkehrs an den CO2-Emissionen
– ein lügender Verkehrsminister, der immer noch im Amt ist und bis heute nicht Merkels vollstes Vertrauen hat
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Daher: Wer sich beim Radfahren sicher fühlen will, eine Verkehrswende möchte, wer will, dass Gelder fair an die Bundesländer verteilt werden, dass die Bahn funktioniert, dass Radverkehr endlich ernsthaft gefördert wird, dass Elektromobilität endlich in Gang kommt, Autokonzerne Entschädigung zahlen müssen, Klimaschutz keine leere Worthülse ist und wer denkt, dass Politiker ehrlich und transparent sein sollten – der kann nicht die Union wählen.

Denn über die Union bekommt die CSU das Verkehrsministerium.

Und dann geht es so weiter.

Nächstes Jahr ist Bundestagswahl. Andi B. Scheuert muss weg. Und wenn die CSU und die Union offensichtlich keinen Anstand haben, dann muss man sie abwählen.

Euer Captain Futura.

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ausgewählte Quellen zum Artikel:
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https://www.tagesspiegel.de/politik/radverkehrspolitik-ausgebremst-12-millionen-fuer-radwege-nutzt-scheuer-fuer-neue-strassen/25624844.html

https://taz.de/Andreas-Scheuer-und-die-Pkw-Maut/!5715877/

https://www.captain-futura.de/2020/09/09/klimaschutz-und-verkehr/

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/statistisches-bundesamt-hoechststand-bei-toten-radfahrern-100.html

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.gruene-kritisieren-verkehrsminister-foerdert-andreas-scheuer-bevorzugt-bayern.de0d92ff-2ba6-463d-9628-874fb5a18ca6.html

https://www.tagesspiegel.de/politik/maut-debakel-abwrackpraemie-klimaschutz-nur-der-nichtangriffspakt-verhindert-scheuers-ruecktritt/26238106.html

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-scheuer-mobilitaetszentrum-verkehr-1.4835718

https://www.vw-schaden.de/aktuelles/druck-auf-minister-scheuer-waechst-maut-und-diesel-abgasskandal-strafanzeige-wegen

Gericht entscheidet – Pop-up-Radwege in Berlin müssen weg

Pop-up Radwege in Berlin müssen weg oder: Dieser Moment, wo man ahnt, dass die Richter im Mercedes zur Urtelsverkündung gefahren sind.

Damit trifft in Berlin dasselbe Problem auf, wie bei dem Versuch in Hamburg-Altona für eine testweise temporäre Verkehrsberuhigung. In beiden Fällen wollte das Gericht eine konkrete „Gefahrenlage“, die hat das Gericht nicht erkannt, also wurde die Stadt verpflichtet die Radwege aufzulösen.

Das ist insofern lustig, da Berlin ja mit der Pandemie eine durchaus nachvollziehbare Begründung geliefert hat. Da in dieser der ÖPNV weniger leistungsfähig ist (Abstandsregeln) muss den Berlinern, die kein Auto haben, ein möglichst sicherer Weg zur Arbeit und Einkaufen etc. gewährleistet werden. Viele Radwege sind aber überlastet, in traurigem Zustand und sehr unsicher – daher ist eine bessere Sichtbarkeit auf der Straße ein guter Ansatz.

Das ist dem Gericht aber nicht „konkret“ genug und angeblich „verkehrsfremd“. Was so ein wenig die Frage aufwirft, was dem Gericht denn konkret genug wäre, so in Sachen Gefahrenlage? Braucht es vielleicht den „Schlächter von Kreuzberg“, der nachts mit seinem SUV reihenweise Radfahrer jagt und überfährt? Oder müssen tausende Radfahrer täglich wie bei der Tour de France eine blutige Massenkarambolage auf den unzureichenden Radwegen zelebrieren?

So oder so, sollte man daran erinnern, dass Gerichte regelmäßig einen Ermessensspielraum haben. Wenn dieser aber regelmäßig dafür genutzt wird den Gestaltungsspielraum von Kommunen so zu beschneiden, dass diese letztlich überhaupt nicht mehr auf aktuelle Gegebenheiten reagieren können und damit nicht mehr handlungsfähig sind – dann ist das ein Sieg für AfD und co. (die hatten geklagt) aber keiner für Demokratie und Gewaltenteilung.

Abgesehen davon gehört dringend dieser absolut idiotische Passung gestrichen, dass eine „konkrete Gefahrenlage“ nötig ist, um irgendwas zeitnah ändern oder probieren zu können.

Denn Fakt ist: VERKEHR FOLGT DEN WEGEN und nicht anders herum.
Wenn du Straßen baust bekommst du Autoverkehr.
Wenn du Radwege baust bekommst du Radverkehr.

Das heißt: Wenn es nicht genug sichere Radwege gibt, dann werden die auch nicht überfüllt sein, weil die meisten sich nicht aufs Rad trauen und dann erkennt das Gericht keine Gefahrenlage und dann kann man jeglichen Feldversuch und Pop-up Radweg vergessen. Dabei sind Feldversuche und Pop-up Radwege ein wirklich wichtiges Mittel um die Verkehrswende ENDLICH zu beschleunigen.

In dem Sinne: Ich hoffe die Richter saßen gut in ihrer Mercedes-Limousine und ich hoffe zur nächsten Urteilsverkündung werden sie mal verpflichte einen Tag mit dem Rad durch Berlin oder Hamburg zu fahren.
Und dann würde ich die Richter gerne noch mal sagen hören: „Dass es keine konkrete Gefahrenlage gibt“
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P.S. Auch bei der Demo in Berlin jüngst haben die Richter keine „konkrete Gefahrenlage“ erkannt und das Demoverbot gekippt. Mit den bekannten Ergebnissen. Wird man als Richter neuerdings nur noch mit rosaroter Brille auf die Straße gelassen?

Mehr dazu:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/verwaltungsgericht-entscheidet-pop-up-radwege-in-berlin-sind-rechtswidrig/26164102.html
https://www.berlin.de/gerichte/verwaltungsgericht/presse/pressemitteilungen/2020/pressemitteilung.987343.php

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