Wer erinnert sich nicht an mindestens eine Diskussion mit seinem Chef / seiner Chefin wegen Homeoffice. Und was war das kompliziert. Wann fangen Sie denn dann an? Wie soll man da den Arbeitsfortschritt überprüfen? Sind sie da überhaupt produktiv? Das kann man nicht organisieren! Das ist in so einem Betrieb schlicht nicht möglich! Ohne Anwesenheit geht hier nix!
Und Videokonferenzen? Umöglich! Die Technik. Vergiss es. Und ohne Eye-to-eye kann man nicht arbeiten. Und so wurde lieber zweimal die Woche von Stuttgart nach Berlin und zurück geflogen statt sich EINMAL eine Woche ordentlich Gedanken zu machen und die Technik zum Laufen zu kriegen. Aber was haben wir uns dabei WICHTIG gefühlt.
Und ach die Experten. Ja, ist ja schon erschreckend was die zum Klimawandel sagen. Aber das kann man der Bevölkerung halt nicht zumuten, dass man da jetzt ein bisschen runterfährt und den Menschen erklärt, dass was getan werden muss. Da lässt man lieber eine komplette Gesellschaft ins offene Messer laufen und hält die Experten mit sinnlosen Beratungskommissionen beschäftigt, deren Ergebnisse ein ums andere Mal ignoriert werden.
Und dann kam Corona.
Und plötzlich wird einem klar: Das war gar nicht alternativlos. Das war einfach nur Hirnfaulheit. Das war der komplette Unwillen an den Gewohnheiten was zu ändern OBWOHL mehr Ruhe, mehr FREIWILLIGES zu Hause mit den Liebsten, mehr an einem Ort sein, weniger Wirtschaftswahnsinn und deutliches, entschlossenes Agieren des Staates unser aller Leben heute UND morgen verbessern würde. Nur anscheinend muss dazu der Tod vorm Bett stehen, es reicht nicht wenn er „nur“ an der Türschwelle steht. Denn da steht er längst. Deutschland ist bereits 1,6 Grad wärmer. 1,6 GRAD! HEUTE! Das ist keine Katastrophe von Morgen mehr!
Sogar um eine Entschleunigung und teilweise Entflechtung einer heiß gelaufenen Globalisierung wird plötzlich nachgedacht. Und das alles angesichts eine durchaus tödlichen Virus, der aber NICHT den Fortbestand der Menschheit gefährdet. Dessen Opfer im Schnitt 80 sind während die zukünftigen Opfer des Klimawandels heute 18 sind.
Versteht micht nicht falsch: Ich finde es richtig und wichtig im Angesicht eines solchen Virus solidarisch und gemeinsam zu agieren. Aber wie kann es möglich sein, dass wir im Angesicht einer viel größeren Katastrophe so wenig auf die Kette kriegen? Ein guter Freund von mit ist Klimaforscher. Der versteht das Klima aber die Welt nicht mehr. Jahrelang wird ihm erklärt warum nichts getan werden kann und plötzlich ist das alles möglich. Dabei wären die Einschränkungen um den Klimawandel aufzuhalten viel geringer! Niemand müsste zuhause bleiben, niemand müsste um sein Leben fürchten. Wir DÜRFTEN endlich ein gemütlicheres Leben führen und unsere Wirtschaft zügig auf erneuerbare Energien und alternative Antriebe umstellen. Die Wirtschaft würde anders als jetzt trotzdem weiterlaufen und danach wäre die Luft so gut wie jetzt durch Corona.
Und? Klingt plötzlich gar nicht mehr so groß die Aufgabe, oder? Das wäre doch mal was wenn wir durch Corona merken, dass die viel größeren Katastrophen von Morgen viel einfacher abzuwenden sind. Wenn wir halt jetzt mal was machen außer reden.